Die Stadtverordneten haben am Dienstagabend wegweisende Beschlüsse für Schwedt gefasst. Sie bestätigten das „Zukunftskonzept Schwedt/Oder 2030+“, den Fahrplan der Stadt für den Strukturwandel zu einem nachhaltigen, innovativen Industriestandort.
Im Konzept stehen viele konkrete Projekte, die Schwedt zukunftsfähiger und attraktiver für neue Ansiedlungen und junge Leute machen sollen, zum Beispiel ein neuer Gleisanschluss für die Industrie, der Innovation Campus für Start-ups, Gründerinnen und Gründer, Forschung und Ausbildung sowie ein 30-Minutentakt nach Berlin.
Das Zukunftskonzept ist auch eine wichtige Voraussetzung für die in Aussicht gestellten Förderprogramme der EU, des Bundes und des Landes Brandenburg für die Transformation in Schwedt.
Gleichzeitig beschloss die Stadtverordnetenversammlung ein Gewerbe- und Industrieflächenkonzept, das die Entwicklung von Flächen für die Transformationsvorhaben der Wirtschaft und für Neuansiedlungen von Zukunftsbranchen in Schwedt sichern soll.
Mit einem Grundstücksverkauf an den Landkreis Uckermark gaben die Stadtverordneten außerdem den Weg frei für ein konkretes Vorhaben aus dem Zukunftskonzept. Beim Boardinghouse – einem Vorhaben des Landkreises Uckermark – handelt es sich um eine neue Unterkunft für Auszubildende in Schwedt. Das soll der Wirtschaft helfen, die dringend benötigten Fachkräfte von morgen zu gewinnen.
An einem so großen Industriestandort wie Schwedt werden täglich riesige Mengen an Stoffen, Energien und Nebenprodukten produziert und genutzt. Ein Fraunhofer-Forschungsprojekt untersucht jetzt zum ersten Mal genau, welche Chancen darin für die regionale Kreislaufwirtschaft und neue Ansiedlungen stecken. An der sogenannten Stoffstromanalyse sind alle großen Unternehmen der Region beteiligt.
„Schwedt ist ein starker Industriestandort mit sehr viel Potenzial“. Das ist kein Politiker-Zitat, sondern die Aussage eines Wissenschaftlers. Er heißt Björn Drechsler, arbeitet bei der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG in Cottbus und leitet das Forschungsprojekt in Schwedt. Björn Drechsler ist 44 Jahre alt, hat zwei Töchter und lebt in der Lausitz. Der gebürtige Rostocker hat in Mannheim und England Wirtschaftsingenieurwesen studiert und anschließend zwölf Jahre lang Stadtwerke und andere Energieunternehmen bei der Umsetzung der Energiewende beraten. In der Lausitz, die sich wie Schwedt im Strukturwandel befindet, war Björn Drechsler Industrieparkmanager und Standortentwickler, bevor er 2021 zum Fraunhofer IEG wechselte. Er ist einer von 32.000 Forschenden der Fraunhofer-Gesellschaft, der größten Organisation für angewandte Forschung in Europa.
Potenzial für die Zukunft hat der Standort aus Sicht der Wissenschaft auf jeden Fall. Schwedt ist einer der wichtigsten Industrie- und Energiestandorte in Brandenburg mit wertvollem Knowhow in Industrieprozessen sowie einem umfangreichen Leitungs- und Mediennetz zwischen Industrie, Gewerbe, Stadtwerken und Haushalten. Gleichzeitig ist der Raffineriestandort in der Energiewende in besonderem Maße herausgefordert und steht vor der großen Aufgabe, von fossil auf erneuerbar und damit klimaneutral umzustellen.
Zur wissenschaftlichen Unterstützung im laufenden Transformationsprozess hat die Stadt Schwedt/Oder die Fraunhofer-Gesellschaft beauftragt, die regionalen Energie- und Stoff-ströme zu untersuchen. Die Ergebnisse und die Expertise der Forschenden sollen Schwedt ganz konkret dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Was genau hilft der Wirtschaft vor Ort bei der Transformation? Welche Potenziale kann Schwedt nut-zen und verstärken, um innovative Neuansiedlungen zu fördern?
Das herauszufinden geht nicht ohne Wissenschaft und nicht von heute auf morgen, wes-halb zugleich mit herausgefunden werden soll, wie sich Forschung und Entwicklung dauerhaft in Schwedt etablieren lassen.
Das Team um Björn Drechsler erfasst dafür zunächst alle Rohstoffe, Energien, Verbräuche, Produkte und Abfälle sowie dafür genutzte Transportwege der wichtigsten Unternehmen der Region, angefangen bei PCK, LEIPA und VERBIO über die Stadtwerke bis hin zum Wasserversorger ZOWA. Jeder Betrieb kennt seine Kennziffern, unternehmensübergreifende Daten gibt es jedoch kaum. Die aber sind notwendig, um herauszufinden, welche Potenziale konkret für neue Technologien vorhanden sind, wie der Standort klimaneutral werden kann und wie vorhandene Stoffe und Leitungen für Kreisläufe genutzt und so zum Standortvorteil für Neuansiedlungen werden können.
Neun Forschende aus drei Einrichtungen arbeiten daran. Das Fraunhofer IEG versteht sich dabei als Denkfabrik für die Energiewende und erarbeitet Lösungen für eine nach-haltige Transformation in Regionen des Strukturwandels. Für den Auftrag in Schwedt arbeitet das Fraunhofer IEG mit Forschenden vom Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI aus Karlsruhe sowie der Beratungsgesellschaft für Energiewirt-schaft EEB ENERKO aus Berlin zusammen.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind erfreut, dass sich Schwedter Unternehmen bereits auf den Weg in die Zukunft gemacht haben und offen sind für neue Technologien und Forschung. „Das ist nicht selbstverständlich. Die Firmen geben immerhin wichtige interne Daten, Kennziffern und damit Betriebsgeheimnisse preis, wenn auch unter strengsten Geheimhaltungsregeln. Es zeigt, dass man Vertrauen in uns setzt und am Erfolg des Forschungsprojektes für Schwedt interessiert ist.“, sagte Björn Drechsler bei einem Werksbesuch der VERBIO in Schwedt.
Das Forschungsprojekt läuft bereits auf Hochtouren und die Forschenden legen viel Wert auf das umfassende Knowhow der Unternehmen. „Ich bin immer wieder fasziniert von der Technik derart komplexer Industrieanlagen“, erklärt Björn Drechsler. „Die Größe und Effizienz der hochmodernen Papiermaschinen bei LEIPA sind wirklich enorm. Alle Pro-zesse werden digital abgebildet. Längst haben auch Künstliche Intelligenz und Virtuelle Realität Einzug gehalten, um beispielsweise Aus- und Weiterbildung zu ermöglichen, ohne in den Betrieb der Anlagen eingreifen zu müssen“. Beeindruckt zeigte er sich auch davon, wie bei VERBIO pflanzliche Reststoffe aus der Region zu Kraftstoffen, grüner Energie und hochwertigen erneuerbaren Komponenten für die Chemie, Nahrungs- und Futtermittelindustrie verarbeitet werden und welche Möglichkeiten sich auf dem Gebiet der Grünen Chemie und der Bioökonomie für Schwedt künftig noch ergeben könnten.
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts sollen Anfang des Jahres 2025 vorliegen und in die Arbeit der Schwedter Unternehmen und der Wirtschaftsförderung einfließen.
Ermöglicht wird die Machbarkeitsstudie aus Fördermitteln, die die Stadt Schwedt zur Unterstützung der Transformation des Industriestandortes aus dem Programm Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW-
Experimentierklausel) erhält.
Staatssekretär Hendrik Fischer übergab am 19.11.2024 den Zuwendungsbescheid in Höhe von knapp 5 Millionen Euro für die Planung des neuen Industriegleises Schwedt/Oder an Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe.
Das geplante Industriegleis soll nicht nur die Infrastruktur Schwedts stärken, sondern auch neue wirtschaftliche Impulse setzen.
Die Erreichbarkeit des Wirtschaftsstandortes soll nachhaltig verbessert werden. Vorgesehen ist ein neues Industriegleis auf einer Länge von rund 18 km, abzweigend bei Passow von der Ausbaustrecke Berlin – Szczecin. Dies soll parallel zum bestehenden Anschlussgleis der PCK in zwei Bauabschnitten bis zum Schwedter Hafen geführt werden.
Foto: Stadt Schwedt/Oder, Susanne Rummler
Wohin steuert die Stadt in dieser Transformation, von der jetzt alle sprechen? Wie kann Schwedt der starke Industriestandort bleiben, der er heute ist? Und wie bleibt Schwedt attraktiv für junge Leute, die hier künftig arbeiten und leben wollen?
Genau um diese Fragen und um konkrete Antworten und Maßnahmen, wie das zu erreichen ist, geht es im neuen Konzept Schwedt/Oder 2030+.
Im Ausschuss für Strukturentwicklung und Transformation (AST) der Schwedter Stadtverordneten wird das Konzept am 13. November erstmals öffentlich vorgestellt und beraten. Ziel ist, dass die neu gewählte Stadtverordnetenversammlung das Konzept für die nächsten Jahre beschließt und damit die Grundlage schafft für geplante Investitionen in bessere Infrastruktur für die Wirtschaft, bessere Erreichbarkeit der Stadt, mehr Platz für Forschung, Gründung und neue Ansiedlungen in Schwedt. Dafür und als Voraussetzung zum Abrufen der Fördermittel, die Schwedt für die Transformation in Aussicht gestellt werden, braucht die Stadt einen Plan.
Das Zukunftskonzept wird von der Stadt und dem Strategieteam vorgestellt. An der Sitzung des Ausschusses kann jede Bürgerin und jeder Bürger teilnehmen.
Auf der Tagesordnung stehen außerdem das Konzept für mehr Gewerbe- und Industrieflächen, die Übernahme der ICU Investor Center Uckermark und der Grundstücksverkauf für ein neues Internat für Azubis in Schwedt.
Sitzung des Ausschusses für Strukturwandel und Transformation
Mittwoch 13. November 2024, um 17.30 Uhr,
in der Aula der Astrid-Lindgren-Grundschule, Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 3
Was wird eigentlich aus Schwedt bei dieser ganzen Transformation?
Hat sich das mal jemand überlegt? Und ob!
Die Stadt SchwedtOder hat gerade ihr Zukunftskonzept Schwedt/Oder 2030+ vorgelegt. Darin geht es um die Frage, wohin diese Stadt steuert, wenn Industrie und Wirtschaft sich grundlegend wandeln, weil sie nachhaltig und klimaneutral werden wollen.
Die Stadtverordnetenversammlung berät das Konzept im Dezember. Wer sich dafür interessiert, findet das Zukunftskonzept schon jetzt öffentlich zugänglich auf der Internetseite der Stadt www.schwedt.eu.
Die Zukunft kennt natürlich niemand, auch nicht die Autoren des Zukunftskonzeptes. Schwedt werden mehrere Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt und dabei auch gute Voraussetzungen für ein optimistisches Szenario der Transformation. Das fängt bei den eigenen Plänen der PCK zur Transformation an und geht über die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft der Unternehmen am Standort, gute Förderbedingungen für Schwedt, verfügbaren Ökostrom, genug Wasser bis hin zu günstigen Mieten und einzigartiger Naturlandschaft direkt vor der Haustür.
Das Papier befasst sich mit den Auswirkungen der Transformation für Schwedt, beschreibt Chancen, Wege und Maßnahmen, wie der Industriestandort Schwedt erhalten und zu-kunftsfähig werden kann, wie die Stadt attraktiver wird für neue Industrieansiedlungen, für Gründer und vor allem für junge Leute, die in Schwedt bleiben oder hierherziehen wollen. Schwedt will ihnen den Platz für Morgen bieten. Was noch nicht gut ist, soll verbessert werden: Bahnanbindung, Platz für Ausbildung und Start-Ups, neue Industriegebiete, mehr touristische Angebote in der Nationalparkregion Unteres Odertal.
Selbstbewusst und mutig sagt Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe im Vorwort: „Schwedt kann Wandel“. Die ersten Projekte aus dem Konzept hat die Stadt wie zum Beweis schon auf den Weg gebracht: Den Baubeschluss für das TRAFO, ein Zentrum für Transformation mitten in der Stadt, und den Planungsbeschluss für ein neues Industriegleis. Schwedt macht Ernst mit seinem Vorsatz für das Zukunftskonzept: Wir wollen den Wandel selbst gestalten.
Das Konzept verbreitet jedoch nicht nur Zuversicht nach dem Motto „Wenn die Transfor-mation gelingt, dann in Schwedt“. Es benennt auch deutlich, was nicht in der Hand von Schwedt liegt, zum Beispiel die drängende Frage der Eigentümerstruktur der PCK oder Investitionen in technische und verkehrliche Infrastruktur außerhalb der Stadtgrenzen. Da setzt die Stadt auf die tatkräftige Unterstützung ihrer Partner beim Bund und bei der Landesregierung.
Das Zukunftskonzept ist mit Unterstützung des Strategie-Teams für die Transformation in Schwedt, mit Hilfe von Fördermitteln und in Begleitung von Unternehmen, Zivilgesell-schaft, Verwaltung und Politik der Stadt entstanden. Viele Schwedterinnen und Schwedter haben eigene Vorstellungen mit eingebracht, zum Beispiel bei Umfragen oder in Zukunfts-werkstätten. Grundzüge und Schwerpunktprojekte wurden auf der 1. Schwedter Zukunfts-konferenz im Mai 2024, im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation sowie auf den Messen sam und INKONTAKT bereits öffentlich vorgestellt.
Das Zukunftskonzept Schwedt/Oder 2030+ wird am 13. November, um 17:30 Uhr im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation in der Aula der Astrid Lindgren Grundschule, Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 3, behandelt und liegt den Stadtverordneten am 3. Dezember 2024, um 16 Uhr, in der Stadtverordnetenversammlung an den Uckermärkischen Bühnen Schwedt, Berliner Straße 46 – 48 zur Beschlussfassung vor.
„Was haben Sonne, Wind und Wasser mit meiner Schreibtischlampe zu tun?
Am 16. Oktober 2024 findet im Hörsaal der Volkshochschule Schwedt wieder die KinderUni statt. 150 Schülerinnen und Schüler aus den Schwedter Grundschulen können bei einer Vorlesung und in einem Workshop die faszinierende Welt der erneuerbaren Energien erleben.
Wie jedes Jahr öffnet die KinderUni Schwedt wieder ihre Türen für neugierige junge Forscherinnen und Forscher. In diesem Jahr dreht sich alles um das Thema Erneuerbare Energien. Wie Energie aus Sonne, Wind und Wasserkraft in die Schwedter Kinderzimmer gelangt, erfahren die Kinder im Hörsaal vom Geschäftsführer des Unternehmensverbundes der Stadtwerke Schwedt GmbH, Dirk Sasson, höchstpersönlich.
„Strom ist ja eigentlich unsichtbar und kann gar keine Farbe haben. Wieso kommt aus der Steckdose in Schwedt dennoch grüner Strom?“, greift Dirk Sasson eine spannende Frage aus seiner Vorlesung auf. „Wir wollen Schwedt mit grüner Energie versorgen, die unschädlich für Umwelt und Klima ist. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dafür schon die jüngste Generation zu begeistern“, sagt der Geschäftsführer. Im anschließenden Workshop können die Kinder Wind- und Wasserräder basteln und mit ihrer eigenen Energie auf dem „Smoothie-Bike“ einen Drink mixen.
Erneuerbare Energien sind nicht nur ein wichtiges Zukunftsthema, sondern auch von zentraler Bedeutung für die Transformation in Schwedt. Die KinderUni bietet den jungen Teilnehmenden die Möglichkeit, die Grundlagen der Energiegewinnung aus Sonne, Wind und Wasser auf spielerische Weise zu entdecken. Das Programm kombiniert Spaß und Lernen und schafft ein nachhaltiges Bewusstsein für das Thema Energie.
„Wir wünschen uns, dass der Platz für Zukunft vor allem von Lernenden in Beschlag genommen wird, die sich über neue Berufe, Jobs, Projekte und Chancen in Schwedt infor-mieren“, sagt Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung.
Die Veranstaltung wird in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Schwedt, den Stadtwerken Schwedt, der Volkshochschule Schwedt sowie der Präsenzstelle SchwedtUckermark organisiert.
Mit ihrem neuen Vernetzungs- und Informationsformat „Round Table“ möchte die Stadt Schwedt neue Impulse setzen und aktiv mit Unternehmer:innen in den Austausch gehen.
In der ersten Veranstaltung werden aktuelle Förderprogramme vorgestellt und Digitalisierungsprojekte thematisiert.
Die Einladung mit Agenda:
Sehr geehrte Geschäftsleitung,
Ihr Unternehmen hat 5 bis 150 Mitarbeiter und steht vor der Herausforderung seine betrieblichen Abläufe und Prozesse zu digitalisieren? Dann kommen Sie zu unserem ersten Round Table für Schwedter Unternehmen.
Die Stadt Schwedt/Oder lädt alle kleinen- und mittelständischen Unternehmer ein, sich zu informieren, zu diskutieren und sich auszutauschen.
Donnerstag, 17. Oktober 2024
von 08:30 bis ca. 10.30 Uhr
in den Geschäftsräumen der A&W GmbH,
auf dem Gelände der PCK Raffinerie
Passower Chaussee 111, 16303 Schwedt/Oder
(Achtung: Wegen Bauarbeiten befindet sich der Eingang PCK links neben dem gesperrten Haupteingang, Zufahrt mit dem PKW ist nur über Straße F möglich.)
Gemeinsam mit unseren Partnern der Investitionsbank Land Brandenburg (ILB) und der Wirtschaftsförderung Land Brandenburg werden wir Ihnen die aktuellen Förderprogramme vorstellen und die Möglichkeit bieten, direkt mit relevanten Fördermittelgebern in Kontakt zu treten. Darüber hinaus werden der Erfahrungsaustausch und die Vernetzung der Teilnehmer untereinander gefördert, um Best Practices zu teilen und neue Kooperationen zu initiieren.
Freuen Sie sich auf die Gastgeber Katrin Wallura und Maren Blank von A&W GmbH, die ihre Projekte
vorstellen und von ihren Erfahrungen mit der ILB berichten werden.
Nutzen Sie die Gelegenheit, sich mit anderen Unternehmen aus der Region auszutauschen und neue Impulse für die Weiterentwicklung ihres Unternehmens zu gewinnen.
Interessierte Unternehmer werden gebeten, sich bis zum 10. Oktober 2024 unter der Mail-Adresse wirtschaft@schwedt.de anzumelden.
Freundliche Grüße
Annekathrin Hoppe
Agenda
Donnerstag, 17. Oktober 2024
08:00 – 08:30 Uhr: Get together
08:30 – 08:40 Uhr: Eröffnung und Begrüßung, Philip Pozdorecz,
Stabsstelle Wirtschaftsförderung Stadt Schwedt/Oder
08:40 – 09:00 Uhr: Übersicht über aktuelle Fördermöglichkeiten und GRW-Sonder-programm Schwedt/Oder, Cornelia Malinowski, Förderberaterin ILB
09:00- 09:20 Uhr: BIG Digitalisierungsprojekte einfach und schnell umgesetzt, Dr. Jens Unruh, Teamleiter Gründung, Innovation, Clusterkoordinierung WFBB
09:20 – 09:40 Uhr: Erfahrungen ansässiger Unternehmen mit dem BIG Digital und anderen Förderprogrammen, Katrin Wallura und Maren Blank, A&W GmbH und Georg Richter, CCN Richter
09:45 – 10:15 Uhr: Fragen und Antworten
10:15 – 10:30 Uhr: Zusammenfassung / kurzes Fazit
Ab 10:30 Uhr: Netzwerken
Die neue Hauptgeschäftsführerin der Industrie- und Handelskammer Ostbrandenburgs (IHK), Monique Zweig, hat am Dienstag Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe im Schwedter Rathaus besucht.
Bei dem Arbeitstreffen ging es um Schwedter Zukunftsprojekte zur Unterstützung der Transformation der Wirtschaft. Die Nachfolgerin von Gundolf Schülke zeigte sich beeindruckt von den sehr komplexen Plänen der Stadt für den Strukturwandel. Besonders begrüßte die frühere Geschäftsführerin des Studentenwerks Frankfurt (Oder) das Vorhaben Innovation Campus, um Start-Ups, Wissenschaft und Forschung in Schwedt zu etablieren. „Wirtschaft und Wissenschaft zusammenzubringen ist ein großes Thema für eine erfolgreiche Transformation“, sagte Monique Zweig und sprach sich für die Ansiedlung eines Forschungsinstituts wie in der Lausitz aus: „Da muss doch was gehen in Schwedt, am Standort
so großer Unternehmen“.
Annekathrin Hoppe und Monique Zweig vereinbarten die enge Zusammenarbeit von IHK und Schwedt im Prozess der Transformation und einen baldigen Auftritt der IHK vor Schwedter Stadtverordneten im Ausschuss für Strukturentwicklung und Transformation.
Der Strukturwandel muss kein trockenes, sperriges Thema sein. Die Neuausrichtung zu nachhaltiger, klimaneutraler Wirtschaft kann auch ganz cool daherkommen wie das erste Schwedter Transformations-Eis zum Beispiel, spielerisch erlebbar sein beim Quiz oder 3D-Knobelspiel „Teufelsknoten“, sogar begehbar wie die Zukunftskarte von Schwedt und Spaß machen beim Selfie in der Fotobox der Zukunft.
Das alles kann man am Messe-Wochenende vom 6. bis 8. September 2024 an den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt erleben. Zur Studien- und Ausbildungsmesse „sam“, zur Wirtschaftsmesse INKONTAKT sowie zur Maker Faire für Kreative und Tüftler lädt die Stadt Schwedt/Oder erstmals auf ihrem „Platz für Zukunft“ ein.
Die zentrale Ausstellungsfläche auf dem Theatervorplatz stellt das Thema Strukturwandel in Schwedt in den Mittelpunkt des Messegeschehens. Der Platz für Zukunft besteht aus einem Informationsparcours und einer großen, begehbaren Zukunftskarte von Schwedt. In der Ausstellung sowie in Vorträgen und Podiumsdiskussionen auf der Bühne können sich Messegäste über das Zukunftskonzept Schwedt 2030+ und die wichtigsten
Transformationsprojekte informieren. Dazu zählen ein neues Industriegleis, der Innovation Campus, der Halbstundentakt nach Berlin oder ein neues Technikum und Wohnheim für Lehrlinge in Schwedt.
Bei einem Quiz kann man sein Wissen zum Strukturwandel unter Beweis stellen. Zusätzlich gibt es Workshops zu 3D-Druck oder Smart City. Die Mobile Digitale Fabrik des Mittelstand-Digital Zentrum Spreeland demonstriert am Beispiel der Produktion des „Teufelsknotens“, wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Roboter die Arbeitswelt der Zukunft verändern. Das Team der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Schwedt/Oder steht auf dem Platz für Zukunft für Fragen zur Transformation bereit.
„Wir wünschen uns, dass der Platz für Zukunft vor allem von Lernenden in Beschlag genommen wird, die sich über neue Berufe, Jobs, Projekte und Chancen in Schwedt infor-mieren“, sagt Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung.
„Für sie und die nächsten Generationen machen wir Schwedt zum Platz für Zukunft, zu unserem Platz für Morgen.“
Damit sich junge Messegäste auf dem Platz für Zukunft wohl und willkommen fühlen, gibt es dort eine Chillout-Area, DJane Thảo Vy aus Schwedt legt Musik auf und eine Fotobox lädt zu lustigen Selfies und Gruppenbildern vor einer Schwedter Zukunftskulisse ein.
Außerdem gibt es Transformations-Eis, quasi als Vorgeschmack auf die Zukunft von Schwedt.
Termine:
Bühne „Platz für Zukunft“ und Sonderfläche Transformation
Theatervorplatz Uckermärkischen Bühnen Schwedt
Fr, 6. 9. 2024, 9-13 Uhr
Sa, 7. 9. 2024, 10-18 Uhr
So, 8. 9. 2024: 10-16 Uhr
Vorträge Schwedter Transformationsprojekte
Bühne „Platz für Zukunft“
Fr, 6. 9. 2024, 10 und 11 Uhr
Sa, 7. 9. 2024, 15 Uhr
So, 8. 9. 2024, 11 Uhr
Podiumsdiskussion Ausbildung und Arbeit von Morgen
Bühne „Platz für Zukunft“
Sa, 7. 9. 2024, 13 Uhr
So, 8. 9. 2024: 10-16 Uhr
Workshop LoRaWAN und Smart City
Bühne „Platz für Zukunft“
Fr, 6. 9. 2024, 10 Uhr
Workshop 3D-Druck
intimes theater, Uckermärkische Bühnen Schwedt
Sa, 7. 9. 2024, 14 Uhr
Der Industriestandort Schwedt bekommt wieder ein Internat. Für eine erfolgreiche Transformation der Wirtschaft wollen die Stadt und der Landkreis Uckermark gemeinsam die Bedingungen für Lehre und Ausbildung der Fachkräfte von morgen verbessern. Dazu gehört auch der Neubau eines Wohnheimes für junge Azubis, Schüler sowie dual Studierende in Schwedt. Das Projekt nennt sich Boardinghouse und ist neben dem TRAFO sowie dem Reallabor Teil des geplanten Innovation Campus Schwedt.
Das Projekt wird von Vizelandrat Frank Bretsch am 28. August 2024, um 17 Uhr, im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation (AST) erstmals öffentlich vorgestellt.
Boardinghouse bedeutet Zuhause oder Herberge auf Zeit. Es soll vor allem sehr jungen Menschen, die noch nicht volljährig und selbstständig sind, eine Ausbildung bei Firmen oder am Oberstufenzentrum am Standort Schwedt ermöglichen. „Wir haben in der Region eine Versorgungslücke bei der Unterbringung von interessierten Jugendlichen aus anderen Teilen der Uckermark, Deutschlands und aus dem benachbarten Polen“, erklärt Frank Bretsch, Dezernent für Bildung und Vizelandrat der Uckermark. „Das wollen wir ändern und für den Fachkräftebedarf der Wirtschaft eine Unterkunft für junge Menschen schaffen, die heutigen Anforderungen gerecht und von sozialpädagogischem Fachpersonal betreut wird.“
Die Geschäftsführerin der Wohnbauten GmbH, Maren Schmidt, wird im Ausschuss die Umgestaltung des ehemaligen Pubs zum „neuen CAMP“ präsentieren.
Im „neuen CAMP“ sollen – bis zur Fertigstellung des TRAFOs – Themen des Strukturwandels und der Transformation an einem Standort gebündelt und schon bald sichtbar sein. Es befindet sich im ehemaligen „Irish Pub“ in einem Mehrzweckgebäude des Geschäfts- und Freizeitzentrums der Wohnbauten GmbH, in zentraler Lage direkt am Busbahnhof und am Bahn-Haltepunkt Schwedt Mitte.
Die Sitzung des AST findet erstmals in neuer Besetzung statt. Nach der Kommunalwahl sind jeweils zwei Stadtverordnete von SPD – Gemeinsam für Schwedt und AfD sowie jeweils ein Mitglied der Fraktionen CDU, BVB – BfVG sowie Die OPPOSITION vertreten. Den Ausschuss leitet Susan Jahr von der SPD. Die gebürtige Schwedterin arbeitet als Krankenschwester und ist Mitglied des Betriebsrates im Asklepios Klinikum Uckermark. Sie ist seit 26 Jahren Stadtverordnete und seit 2014 Mitglied des Kreistages. „Transformation und Digitalisierung geht uns alle an“, sagt Susan Jahr. „Das fängt bei mir auf Arbeit an mit der Einführung der digitalen Patientenakte und geht bis zu so spannenden Projekten wie der neue Campus, die Wasserstoff-Nutzung, das Industriegleis und das Ziel, neue Firmen in Schwedt anzusiedeln. Der AST bietet eine gute Möglichkeit, sich über die Transformation zu informieren. Ich will darauf achten, dass nicht nur die Industrie, sondern auch kleinere Betriebe berücksichtigt werden und dass auch über Zwischenstände und aktuelle Entwicklungen bei den Projekten berichtet wird.“
Die Sitzungen des AST sind öffentlich und beginnen mit einer Fragestunde für die Bevölkerung.
Ausschuss für Strukturwandel und Transformation der Stadt Schwedt/Oder
Mittwoch, 28. August 2024 um 17 Uhr
in der Aula der Astrid-Lindgren-Grundschule
Auf dem Weg zur Klimaneutralität setzen Unternehmen und Wirtschaftsförderer schon länger auf internationalen Erfahrungsaustausch und grenzüberschreitende Kooperationen. Deshalb besuchten Ende Juni Schwedter Firmen wie PCK, A&W Apparate und Wärmetauscherbau sowie Infra Schwedt gemeinsam mit Wirtschaftsförderern der Stadt Schwedt/Oder bei einer Netzwerk-Reise die niederländische Hafenstadt Rotterdam.
Vier Tage lang standen Besuche in Unternehmen der Branchen Petrochemie, Wasser-stoff, Chemie und Energietechnik sowie intensive Austausche über Transformation und neue Technologien auf dem Programm. Die Teilnehmenden trafen sich mit potenziellen Geschäftspartnern und Investoren, präsentierten eigene Produkte, Dienstleistungen und Zukunftsprojekte. Sie lernten Europas größten Seehafen und seine Wasserstoff-Pläne kennen, besuchten Raffinerien und Hersteller von Wasserstoff- sowie nachhaltigen Chemieprodukten.
Dr. Dorota Kowal von der Strategie-Abteilung bei PCK sprach im Anschluss von einem sehr wertvollen Erfahrungsaustausch und bekam Einblicke, wie andere Raffinerien an die Themen grüner Wasserstoff oder E-Fuels herangehen und wie sie mit Forschung und Start-Ups kooperieren.
Der niederländische Chemikalienhersteller Braskem zeigte, wie er wiederverwendbare Kunststoff-Trinkbecher auf Zuckerrohrbasis statt Mineralöl herstellt. Im Gegenzug stellte das Start-Up Grandperspective aus Berlin, das mit PCK Schwedt zusammenarbeitet, sein scannerbasiertes Frühwarnsystem zur Erkennung von Gaslecks vor. A&W-Geschäftsführerin Katrin Wallura präsentierte interessierten Raffinerievertretern Knowhow und Leistungen ihres Unternehmens.
„Natürlich ist Schwedt nicht mit Rotterdam, dem größten Seehafen Europas mit vier Raffinerien vergleichbar“, sagt Raik Maiwald von der Stabstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Schwedt/Oder. „Aber man hat schnell gemerkt, dass wir dieselben Themen und Herausforderungen haben. Gut zu wissen, dass wir mit vielen Projekten der Stadt offenbar richtig liegen.“ Im Gepäck hat Raik Maiwald auch Anfragen von Rotterdamer Firmen für Kooperationen mit Firmen in Schwedt.
Die Unternehmensreise wurde ermöglicht von der Wirtschaftsförderung Brandenburgs (WFBB), der Wirtschaftsfördergesellschaft Germany Trade & Invest (GTAI) der Bundesregierung und der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK).
In Rotterdam wurde der Wirtschaftsstandort Schwedt als eine Brandenburger Modellre-gion für die Energiewende vorgestellt und als attraktiver zukunftsorientierter Industriestandort, an dem es sich lohnt, zu investieren. Im Februar 2025 ist eine Folgeveranstaltung in Schwedt geplant.
Welchen Beruf erlerne ich, welcher Job ist zukunftssicher? Finde ich vor Ort eine gute Ausbildung und Arbeit, ohne Heimat, Familie und Freunde verlassen zu müssen? Vor diesen Fragen stehen jedes Jahr viele junge Schwedter und Uckermärker kurz vor ihrem Schulabschluss.
Auf der Schwedter Verbundmesse SAM und INKONTAKT vom 6. bis 8. September 2024 an den Uckermärkischen Bühnen kann man sich dazu schlau machen. Industriebetriebe wie PCK, LEIPA, ENERTRAG, BUTTING oder VERBIO sowie Handwerk und Dienstleister präsentieren ihre Angebote für Lehre, Studium und Jobs. Sie alle suchen Fachkräfte, vor allem für morgen. Erstmals informiert die Messe in einer großen Transformation Area über die Schwedter Zukunftsprojekte, die den Industriestandort, seine Arbeitsplätze und Perspektive sichern sollen.
Schwedt ist heute der größte Industriestandort der Region und bietet gut 13.000 Arbeitsplätze, davon mehr als 4.500 in der Industrieproduktion und bei ihren Zulieferern. Aktuell befindet sich die Wirtschaft in einem tiefgreifenden Wandel, in der Transformation zu klimaneutraler Produktion mit erneuerbarer statt fossiler Energie. Hat Schwedt trotzdem weiterhin sichere Jobs für die Zukunft, die nötige Ausbildung und auch alles drum herum für ein gutes Wohnen und Leben, für den Platz für morgen?
In der Transformation Area werden Ziele und Zukunftsprojekte des Strukturwandels in Schwedt vorstellt. Das Zukunftskonzept Schwedt 2035+ und wichtige Vorhaben der Stadt werden präsentiert, zum Beispiel der Innovation Campus, das neue Industriegleis sowie neue Flächen für Industrieansiedlungen. Eine schnellere Bahnverbindung, flexible Wohnangebote, gute städtische Infrastruktur von Smart City über den neugestalteten Sportkomplex Heinrichslust bis hin zur Nationalpark-Kita soll es für junge Menschen attraktiv machen, zu bleiben, zurückzukehren oder herzuziehen.
Neue Ansiedlungen und Gründer, die für ihre grünen Technologien in Schwedt gute Bedingungen vorfinden, wie reichlich erneuerbare Energie, Wasser oder vorhandene Stoffströme, könnten weitere technische Berufe erfordern.
Ziel der Zukunftskonzeption, die erst kürzlich auf der 1.Schwedter Zukunftskonferenz vorgestellt wurde, ist ein grüner, klimaneutraler Industriestandort, angetrieben von erneuerbarer Energie und vom Zuzug junger Menschen, die hier einen guten Job und ihren Platz für morgen finden.
Schon jetzt integrieren PCK und LEIPA Zukunftstechnologien in ihre Ausbildung. Papiertechnologen tauchen in die virtuelle Realität ein und lernen Vorgänge am digitalen Zwilling der Papiermaschine. Der Prototyp des Plasma-Reaktors des Start-Ups refuel.green dient schon heute angehenden Fachleuten als Lehrobjekt in der Ausbildung. Damit gehört die Ausbildung in der Schwedter Industrie schon heute zu den modernsten im Land und wird regelmäßig ausgezeichnet.
Schwedt. Die Neuansiedlung eines Unternehmens, grünes Licht für Millionenprojekte der Transformation, Firmen-Kooperationen zur Zusammenarbeit am Standort, neues Zukunftskonzept Schwedt 30+, renommiertes Wissenschaftsinstitut startet Forschungsprojekt, und die PCK-Raffinerie feiert trotz vieler Unkenrufe 60. Geburtstag mit einem Fest für die Mitarbeiter, während die Raffinerie stabil läuft.
Das gab es zuletzt selten, eine so lange Liste guter Nachrichten vom Industriestandort Schwedt innerhalb nur einer Woche. Die Stadt war nach dem Überfall auf die Ukraine und dem Ölembargo gegen den Aggressor Russland in die Negativ-Schlagzeilen geraten. Die Losung „Stirbt PCK, stirbt Schwedt!“ machte die Runde. Die Sorge war, ob PCK ohne russisches Öl weiterläuft und tausende Arbeitsplätze und ein ganzer Industriestandort erhalten bleiben. Zumindest zwei Jahre später heißt die Antwort ja, auch wenn noch viele Herausforderungen anstehen, wie die Klärung der Eigentümerfrage, die Sicherung der Pipeline nach Rostock und der Start der Zukunftsprojekte mit grünem Wasserstoff und klimaneutralen Kraftstoffen.
Die Transformation von Schwedt zu einem zukunftssicheren Industriestandort wird ein langer und schwieriger Weg; um so wichtiger für die nötige Zuversicht und den Optimismus sind gute Nachrichten vom Fortschritt und ersten Erfolgen. Davon gab es in der vergangenen Woche gleich ein halbes Dutzend. Offenbar hat die Transformation in Schwedt tatsächlich begonnen.
1. Die Stadtwerke Schwedt konnten vor einer Woche den Vertragsabschluss für eine Neuansiedlung am Hafen verkünden. Das Magdeburger Recyclingunternehmen Stork will eine Industriehalle errichten und dort metallische Rohstoffe recyceln. Grund für die Entscheidung: Gute Infrastruktur, die Nähe zu Polen und das neue Industriegleis sieht Stork als gute Chancen für die Transformation des Standortes.
2. Fraunhofer-Institut forscht künftig in Schwedt. Diese Meldung erreichte Schwedt am Montag. Die Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie (IEG) hat den Auftrag, eine regionale Stoffstrom-Analyse zu erstellen. Forschende aus Cottbus, Berlin und Karlsruhe werden Energie- und Mediennetze untersuchen und mögliche neue Potenziale ergründen. Die Idee dazu kam von Leipa Schwedt. Die Stadt hofft, dass sich daraus neue Vorhaben, weitere Forschungen oder sogar Neuansiedlungen am Standort ergeben.
3. Die 1. Zukunftskonferenz in Schwedt stellte am Dienstag die Zukunftsstrategie Schwedt 2030+ vor. Schwedt soll ein grüner Industriestandort, versorgt mit grüner Energie, und ein Platz für morgen, eine Zuzugsstadt für junge Familien werden. Dafür werden Projekte und Vorhaben benannt wie bessere Gleisanbindung, Reallabor, neue Industriegebiete für Ansiedlungen und attraktive Wohn- und Freizeitangebote.
4. Ebenfalls am Dienstag gaben das Logistikunternehmen LOCON aus Pinnow und der Hafenbetreiber Stadtwerke Schwedt eine Kooperationsvereinbarung bekannt. Beide wollen künftig zusammenarbeiten und sich gemeinsam für das neues Industriegleis stark machen. In der besseren Bahnanbindung sehen die Partner Potenzial für mehr Schienentransporte.
5. Für das 100 Millionen Euro teure Zukunftsprojekt neues Industriegleis sowie für das 1. Gebäude des Innovation Campus für 18 Millionen Euro hat das Stadtparlament am Mittwoch grünes Licht zum Start der Planungen gegeben. Die Vorhaben Gleis und TRAFO sind Schlüsselprojekte der Stadt zur Unterstützung der Transformation der Wirtschaft.
6. Schließlich feierte PCK am Donnerstag an den Uckermärkischen Bühnen ein großes Fest zum 60. Geburtstag. Die Botschaft vor 1200 Mitarbeitenden und Gästen wie Ministerpräsident Dietmar Woidke, Staatssekretär Michael Kellner vom Bundeswirtschaftsministerium und Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe ist klar: PCK hat allen Grund zum Feiern, ist auch mit 60 kein Auslaufmodell, sondern topmodern, läuft allen Unkenrufen zum Trotz stabil und hat einem Plan für die Zukunft.
Der Strukturwandel hat längst begonnen, Schwedt schreibt bereits Zukunft.
Die Stadt Schwedt/Oder hat mit der Transformation zur Klimaneutralität gute Chancen ein bedeutender Standort für grüne Industrie zu werden. Dieses Zukunftsbild und den Mut, diesen Wandel selbst in die Hand zu nehmen und zu gestalten, vermittelte die 1. Zukunftskonferenz zur Transformation in Schwedt. Eine zweite Botschaft war die große Erwartungshaltung fast aller Teilnehmenden, dass es mit den Zukunftsprojekten endlich los geht, dass etwas passiert und der Wandel sichtbar wird.
Die erste Konferenz dieser Art in Schwedt stand unter dem selbstbewussten Motto „Schwedt schreibt Zukunft“. Sie setzte auf einen breiten Teilnehmerkreis, Transparenz und Mitwirkung. Projekte und Chancen waren zuvor in Umfragen, im Ausschuss für Strukturentwicklung und Transformation sowie in Zukunftswerkstätten vorgestellt und beraten worden. Zur Konferenz an den Uckermärkischen Bühnen kamen mehr als 200 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Das Strategieteam Transformation unter Leitung der Agentur Complan Kommunalberatung stellte die wesentlichen Ergebnisse des Zukunftskonzeptes Schwedt 2030+ und ein neues Gewerbe- und Industrieflächenkonzept vor. Ziel ist es, Schwedt in nahezu allen Bereichen zukunftsfähig aufzustellen. Dazu zählen bessere Erreichbarkeit und Mobilität, bessere Infrastruktur für die Industrie und neue Ansiedlungen, Innovation, Forschung und Wissenschaft nach Schwedt zu holen sowie attraktivere Wohn- und Lebensqualität zu gestalten. Vorgestellt wurden Projekte wie das neue Industriegleis zum Hafen, der 30-Minuten-Takt für den RE 3, neue Ansiedlungsflächen in PCK-Nähe, das Transformationszentrum TRAFO und das Reallabor als Bestandteile des Innovation Campus.
„Aus unserer Sicht hat die Zukunft längst begonnen“, schätzte Staatssekretär Hendrik Fischer vom Brandenburger Wirtschaftsministerium ein. Als Beispiel nannte er die Idee der Schwedter Wirtschaft von einem Innovation Campus, der jetzt mit den Fördergeldern für den Standort Schwedt realisiert werden kann. „Die Zukunft wird in Schwedt gemacht“, sagte Fischer und versprach dafür die weitere Unterstützung des Landes. Auch Michael Kellner, parlamentarische Staatssekretär vom Bundeswirtschaftsministerium, sicherte per Videobotschaft der Konferenz zu, dass die Bundesregierung bereitstehe, Projekte wie das 2. Industriegleis zu unterstützen.
Dem Industriestandort Schwedt wurden von Gutachtern, Unternehmen und Wissenschaftlern in der Debatte gute Standortbedingungen bescheinigt, wie z.B. bester Zugang zu erneuerbaren Energien, starke Prozessindustrie, Flächen und ausreichend Wasser für Neuansiedlungen, hohe Industrieakzeptanz in der Bevölkerung, eine steigende Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter und ein deutlicher Zuwachs von Einpendlern.
Die Industrie habe bereits Pläne und Projekte zur Transformation, erklärten die Geschäftsführer von Leipa und PCK, Peter Probst und Ralf Schairer. Beide warnten aber auch davor, dass eine zu hohe Geschwindigkeit der Transformation die Industrie überfordert. Dr. Tobias Bischof-Niemz, Vorstand von Enertrag, skizzierte das gemeinsame Vorhaben, mit grünem Strom und Wasserstoff von Enertrag sowie biogenem CO2 von Leipa in der PCK Raffinerie neue Produkte wie klimaneutrale synthetische Kraftstoffe und Chemikalien zu produzieren, die langfristig einen Markt haben werden.
Ulrich Menter und andere Unternehmer sprachen sich für deutlich verbesserte Bildungsangebote in Schwedt als Voraussetzung für eine erfolgreiche Transformation aus. Prof. Alexander Pfriem von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde hob die Innovationskraft von Start-Ups hervor, die sich zunehmend für Schwedt interessieren. Dr. Verena Schüren von der Taskforce Transformation der Bundesagentur GTAI bescheinigte Schwedt ein großes Potenzial für Ansiedlungen internationaler Investoren. Schon jetzt gebe es Nachfragen nach Standorten mit ausreichend grüner Energie.
Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe warb dafür, den Wandel zu einer zukunftsfähigen und
nachhaltigen Stadt mutig anzugehen und Schwedt gemeinsam zu einem Platz für morgen, einem Platz für die Zukunft der Kinder zu machen. Sie äußerte sich zuversichtlich, bereits zum Jahresende auch das erste vorzeigbare Ergebnis präsentieren zu können mit dem Neuen Camp, dem Umbau des Pubs zu einem Vorläufer für den geplanten Neubau des TRAFO. „Glauben Sie mir, das wird was in Schwedt!“, gab Annekathrin Hoppe den Konferenzteilnehmenden am Ende mit auf den Weg.
Die Zukunftskonferenz wird als Plattform der Transformation im kommenden Jahr fortgesetzt.
Auch 20 Kinder aus Schwedt und Umgebung kamen auf die Bühne der Konferenz. Sie wurden ausgezeichnet für die schönsten Bilder im Kreativwettbewerb „Mein Schwedt der Zukunft“, die in einer Ausstellung auf der Konferenz zu sehen waren. Zu den Preisträgern gehörten der sechsjährige Malte Meene, der eine U-Bahn in Schwedt malte, Emmy Kramer, 11 Jahre, aus der Grundschule Am Waldrand mit Aliens und Raumschiffen auf ihrem Bild sowie Tilia Höfig, Isabelle Berschneider und Berenike Pulfer, die mit ihrem Stadtmodell den Sonderpreis für Gruppenarbeiten erhielten.
„Das Projekt hatte eine lange Vorbereitungszeit und wir sind froh, dass es endlich losgeht.“, zeigt sich der Mitinitiator und technische Leiter der Leipa Group, Steffen Deszpot, zufrieden. „Dieses Projekt wird die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit der Unternehmen und vielleicht auch für die Ansiedlung neuer Unternehmen am Standort legen“, ergänzt der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadt Schwedt/Oder, Philip Pozdorecz.
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Cottbus, Berlin und Karlsruhe werden in den kommenden Monaten die bestehenden Stoffströme der wichtigsten Unternehmen am Standort und in der Region untersuchen. Darauf aufbauend erfolgt dann die Betrachtung der hiesigen Energie- und Mediennetze, die im besten Fall nachhaltige Optimierungspotentiale und innovative Geschäftsmodelle aufzeigen. Die Auftaktveranstaltung hat bei den Unternehmen jedenfalls das Interesse an einer Kooperation mit den Fraunhofer-Forschenden geweckt und fand darüber hinaus in einem Haus mit symbolträchtigen Namen, der Grünen Villa in Schwedt, statt.
Foto: Auftakt des Forschungsprojektes des Fraunhofer-IEG mit Schwedter Unternehmen (Anne Eick)
Die Finanzierung der Studie erfolgt aus Bundes- und Landesmitteln im Rahmen der sogenannten GRW-Experimentierklausel speziell für die Stadt Schwedt/Oder.
Die Pläne des Unternehmens in der Nationalparkstadt sind zukunftsweisend und bereits sehr konkret: Auf rund 38.000 Quadratmetern soll eine große geschlossene Industriehalle entstehen, in der in hocheffizienten Anlagen wertvolle metallische Rohstoffe aufbereitet und separiert werden.
Auf der IFAT, der Weltleitmesse für Umwelttechnologien in München, wurde die zukünftige Zusammenarbeit der Hafenbetreiber mit STORK beschlossen.
Die Entscheidung für den Standort in Schwedt fiel bewusst. „Wir finden am Schwedter Hafen genau die logistische Infrastruktur vor, die wir für unsere Leistungen benötigen; die Anbindung per Straße und Schiene“, so Bernhard Stork, Geschäftsführer der STORK Umweltdienste GmbH. Geplant ist, die Grundstoffe per LKW und Zug nach Schwedt anzuliefern und die metallischen Rohstoffe, die über einen mechanischen Prozess gewonnen werden, für die Weiterverwertung per LKW abzutransportieren. Reststoffe wiederum werden per Zug aus Schwedt weiter verwertet.
Ganze 50 Züge sollen so zusätzlich pro Jahr über die Gleise rollen. Zumindest anfänglich. Denn STORK sieht perspektivisch ein deutlich höheres Potenzial: „Ein weiteres Gleis mit Anbindung nach Polen, schnellen Einfuhr- und Verlademöglichkeiten würde uns natürlich auch den polnischen Markt öffnen. Hier sehen wir wirtschaftlich gute Entwicklungsoptionen.
Bereits Ende 2027 plant STORK, seine operative Tätigkeit in Schwedt aufzunehmen.
Der Betreiber des Schwedter Hafens, der Unternehmensverbund der Stadtwerke Schwedt, unterstützt die Ansiedlung von STORK nach besten Kräften. „Für Schwedt ist es natürlich – auch im Rahmen der Transformation – ein Gewinn, wenn sich ein neues Industrieunternehmen vor Ort niederlässt. Umso mehr, wenn es ein erfahrener Akteur in Sachen nachhaltiger Nutzung von Ressourcen ist“, konstatiert Dirk Sasson, Geschäftsführer des Unternehmensverbundes Stadtwerke Schwedt und ergänzt: „Wir sehen gerade auch an dieser Ansiedlung, dass eine zukünftig besser ausgebaute Gleisinfrastruktur Perspektiven schafft. STORK ist der beste Beweis dafür.“
Als Programm erwartet die Besucherinnen und Besucher:
- Vorstellung und Dialog zum Zukunftzskonzept
- Ausstellung zum Kreativwettbewerb „Mein Schwedt der Zukunft“
- Gespräche und Austausch mit Akteur:innen und Partner:innen
- Für junge Menschen gibt es ein Rahmenprogramm zum Mitreden und Mitmachen mit der Demokratie-Tour Uckermark.
Nach Ansicht von Dr. Tobias Bischof-Niemz ist die Produktion von grünem Wasserstoff eine riesige Chance für neue Wertschöpfungsketten und wirtschaftliches Wachstum in unserer Region. „Die Verfügbarkeit grüner Energie ist bereits heute ein entscheidender Faktor bei der Ansiedlung von Unternehmen“, sagt der Manager.
Das Energieunternehmen ENERTRAG SE aus der Uckermark produziert seit vielen Jahren erfolgreich Windstrom und grünen Wasserstoff. Beides sind nach Ansicht von Enertrag der Schlüssel für die Ablösung fossiler Energieträger. Das Unternehmen plant gemeinsam mit der PCK Raffinerie ein Verbundkraftwerk zur industriellen Herstellung und Anwendung von grünem Wasserstoff.
Grüner Wasserstoff macht Ökostrom speicherbar und kann über Pipelines transportiert werden. Über den Ausbau zukunftsfähiger Netze für diese neuen Energielösungen wird am Dienstag Dr. Tobias Bischof-Niemz, Vorstand von ENERTRAG SE, im Schwedter Ausschuss für Strukturwandel und Transformation (AST) sprechen. Der Ingenieur ist seit April bei ENERTRAG verantwortlich für internationale Projekte und neue Energielösungen.
An der Sitzung des Ausschusses kann jede Bürgerin und jeder Bürger teilnehmen und Fragen zu den Themen Strukturwandel und Transformation stellen. Auf der Tagesordnung stehen außerdem zwei Schlüsselprojekte für den Strukturwandel der Stadt Schwedt/Oder. Beraten wird der Neubau des TRAFO – Zentrum für Transformation, die Mitgliedschaft im Bundesverband Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren e.V. (BVIZ e.V.) und der Bau eines Industriegleises.
Sitzung des Ausschusses für Strukturwandel und Transformation
Dienstag, 7. Mai 2024, um 17 Uhr,
in der Aula der Astrid Lindgren Grundschule,
Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 3
Foto: Dr. Tobias Bischof-Niemz, Vorstand ENERTRAG SE. Bildnachweis: Enertrag
Insgesamt füllten 366 Teilnehmende aller Altersgruppen den Fragebogen aus. Die Altersgruppe der 18- bis 39-Jährigen, die von den Auswirkungen der Transformation direkt betroffen sein wird, ist mit 43 % gut vertreten.
Die Mehrheit der Befragten (41 %) schätzt die Zukunftsperspektive von Schwedt als gut und sehr gut ein. 38 Prozent zeigen sich unentschlossen, nur jede/r 5. Befragte (21%) sieht die Zukunftsaussichten der Stadt skeptisch. Überwiegend blicken die Befragten optimistisch und hoffnungsvoll in die Zukunft. 64 Prozent stimmten der Aussage: „Schwedt kann Wandel und Transformation“ zu.
Zeitungs-Schlagzeilen, die die Befragten für das Jahr 2045 erfanden, enthalten viele Ziele, Wünsche und Anregungen für eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt. „Viele neue Unternehmen in der Stadt“, „Begrünte Dächer und Fassaden nun in der ganzen Stadt“, „Attraktiver Industrie- und Kulturstandort“ waren nur einige Beispiele.
Als wichtigste Themen für die Zukunft von Schwedt nennen 48 Prozent die Sicherung von Arbeits- und Fachkräften, 46 Prozent die Ansiedlung neuer Unternehmen und Zukunftsindustrien sowie 40 Prozent den Ausbau von Bildungsinfrastrukturen. Auch dazu gab es Vorschläge für Schlagzeilen über Schwedt im Jahr 2045: „Vom Industriestandort zum innovativen Technologiezentrum“, „Bürgermeister begrüßt die vielen jungen Menschen in Schwedt“ oder „Bildungsstandort Schwedt versorgt Brandenburg mit Fachkräftenachwuchs“.
Die Ergebnisse der Online-Umfrage fließen ein in das Zukunftskonzept von Schwedt und werden auf der 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 an den Uckermärkischen Bühnen vorgestellt.
Der Bau eines neuen Industriegleises ist das größte Vorhaben der Stadt Schwedt/Oder für die zukunftssichere Entwicklung des Industriestandortes. Das Großprojekt zur Verbesserung der Bahnanbindung von Schwedt kostet rund 100 Millionen Euro. Dafür kann die Stadt Fördermittel aus dem Zukunftspaket des Bundes für die Sicherung des Industriestandortes einsetzen. Aktuell bereitet die Stadtverwaltung mit Unterstützung des Strategieteams Transformation den Förderantrag und die Grundsatzentscheidung der Stadtverordneten für das Gleisprojekt vor.
Kern des Projektes ist der Neubau eines 18 Kilometer langen elektrifizierten Bahngleises von der Hauptstrecke Berlin-Stettin zum Hafen Schwedt. Mit dem Industriegleis verfolgt die Stadt gleich mehrere Ziele. Für Industrie, Wirtschaft und Hafen wird der Güterverkehr über die Schiene einfacher, schneller und günstiger, sowohl in Richtung Berlin als auch nach Stettin. Schwedter Industriegebiete und Erweiterungsflächen entlang des Gleises werden mit einem direkten Bahnanschluss attraktiver für Investoren und Neuansiedlungen. Das Umgehungsgleis eröffnet aber nicht nur für die Wirtschaft, sondern für ganz Schwedt neue Chancen, zum Beispiel zur Entwicklung und Belebung der Innenstadt mit dem Innovation Campus, für eine bessere ÖPNV-Anbindung mit der Bahn und für den Zuzug von Fachkräften und ihren Familien.
„Wir können Güterzüge über die neue Strecke fahrenlassen, um die Strecke von Angermünde über Pinnow nach Schwedt zu entlasten“, erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Sasson bei der Vorstellung des Projektes im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation. Sasson ist auch Geschäftsführer der kommunalen Gesellschaft InfraSchwedt, die im Auftrag der Stadt die Machbarkeit des Projektes untersucht hat. „Dieses Gleis ist eine wirtschaftliche Chance für Schwedt, und nebenbei haben wir die Möglichkeit, eine verbesserte Personenbeförderung zu schaffen “, sagte Dirk Sasson. Das Gleis soll nördlich von Schwedt gebaut werden und von Passow, vorbei an PCK und Vierraden, zum Hafen führen.
Güterzüge würden dann den Hafen direkt und schneller von der Hauptstrecke Berlin–Stettin erreichen und können durchgängig elektrisch, mit mehr Waggons als bisher und damit auch wirtschaftlicher fahren als bisher. Die Raffinerie wird dadurch zweigleisig und sicherer angeschlossen.
Die erste Hürde hat das Projekt bereits genommen. Untersuchungen der InfraSchwedt zu Bedarf und Wirtschaftlichkeit haben ergeben, dass Schwedt schon jetzt so viel Güterverkehr hat, dass sich das Gleis rechnen würde und konkurrenzfähig wäre. Ein Industriestandort mit guter Gleisanbindung erhöht die Chance auf Neuansiedlungen. Fast jeder Investor fragt in Schwedt danach. Das neue Industriegleis zum Hafen und zu den Industrieparks PCK und LEIPA könnte somit ausschlaggebend sein für Investitionen in neue Technologien am Standort. Das Gleis kann das Schlüsselprojekt für die Zukunft der Stadt werden.
Das Zukunftspaket der Bundesregierung bietet Schwedt die einmalige Chance, das seit 20 Jahren geplante Gleisprojekt tatsächlich zu realisieren und damit auch den Strukturwandel der Stadt aktiv zu gestalten.
Ziel der Bürgermeisterin ist es, 2024 alle wichtigen Voraussetzungen für den Start des Industriegleises zu schaffen: Förderantrag, Grundsatzbeschluss und die Ausschreibung der Planung. Bis tatsächlich gebaut werden kann, dauert es. Ein neues Planfeststellungsverfahren ist erforderlich, allein dafür rechnet das Projektteam der InfraSchwedt mit zwei Jahren. „Anfang 2030 wollen wir mit dem Bau des Gleises beginnen und 2035 fertig sein“, blickt Annekathrin Hoppe weit in die Zukunft.
Das Reallabor, so Huesmann, soll Start-ups und Gründern Platz zum Ausprobieren neuer Technologien und Geschäftsideen bieten, und das unter realen Bedingungen und in unmittelbarerer Nähe zur Industrie. Für die Zukunft brauche Schwedt Gründer mit neuen Ideen, die sich auch in Schwedt ansiedeln, sagt Robin Huesmann. Er begründet das mit dem Klumpenrisiko, das ein Standort mit nur drei, vier großen Unternehmen hat.
Schwedt brauche weitere wirtschaftliche Standbeine, neue Unternehmen mit hoher Wertschöpfung und gutbezahlten Jobs. Das Potenzial dafür hat Schwedt, ist Huesmann überzeugt, nicht nur dank kluger Investitionen der Vorgänger in Infrastruktur wie Fernwärme oder Abwasserdruckleitung. „Wir haben exzellentes Knowhow in der Prozessindustrie, etablierte Umwelttechnologien, den Entwicklungskorridor Stettin- Berlin, exzellente und zukunftsfähig ausgebildete Kollegen und eine Handwerkerstruktur, die ihresgleichen sucht. Wenn Sie in Schwedt etwas brauchen, haben sie jedes Metallteil früher als in jedem Ballungszentrum dank unserer kurzen Wege und guten Strukturen“, erklärte Robin Huesmann.
Das Reallabor im Gebäude der ehemaligen Tapetenproduktion in Schwedt soll Gründern und Kreativen jene guten Bedingungen bieten, um ihre neuen Technologien oder Geschäftsideen auszuprobieren, sie mit Partnern der Industrie und Forschung, aber auch im Austausch mit anderen Start-ups weiterzuentwickeln. Huesmann nennt das eine Innovationscommunity, eine Gemeinschaft kreativer Köpfe, in der sich Ideen für intelligente Biomassenutzung, neue nachhaltige Produkte, Wiederverwertung von Stoffen oder CO2-Reduzierung gegenseitig befruchten.
Geplant sind dafür Ramp-up-Flächen für die Anlaufphase von Produkten, die Bereitstellung von Infrastruktur wie Dampf, Druckluft, Strom, schnellem Internetzugang, Maschinen, Büros, Schulungs- und Eventflächen. Selbst an Mentoren für die Gründer denkt Robin Huesmann: „Wir haben exzellent ausgebildete Rentner in Schwedt.“
Mit den Gründern, mit neuen Ideen und Ansiedlungen kommen auch junge Familien nach Schwedt, prophezeit Huesmann. „Wir müssen dafür kämpfen, die Forschung wieder nach Schwedt zu holen.“ Gemeinsam mit dem Start-up-Labor Schwedt und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) soll das Reallabor dafür ein wichtiger Baustein sein. Vielleicht gelinge es sogar, so Huesmann, künftig Studierende in einem industrienahen Studiengang in Schwedt auszubilden und für coole Praktika in die Stadt zu locken. Vor allem für Kreislaufprozesse der Energieerzeugung und Stoffnutzung sieht Robin Huesmann Chancen in Schwedt, weshalb LEIPA auch vom Reallabor für Biokreislaufökonomie spricht.
Gemeinsam mit LEIPA bereitet die Stadt Schwedt/Oder aktuell den Antrag auf Fördermittel aus dem Just Transition Fund (JTF) der EU vor. JTF soll Schwedt helfen, die negativen Auswirkungen der Energiewende abzumildern und den sozialen und wirtschaftlichen Übergang zu schaffen. Dafür stehen insgesamt 110 Millionen Euro Fördermittel für Schwedt und die Uckermark bereit. Ziel müsse sein, sagte Robin Huesmann, dass sich das Reallabor selbst trage.
Im Ausschuss wurde außerdem über die Aktivitäten der HNEE und des Start-up-Labors Schwedt berichtet sowie über den Stand des Projektes neues Industriegleis.
- „7. Großansiedlung in
Schwedt schafft 500 neue Arbeitsplätze“ - „Alle Brandenburger Hochschulen forschen jetzt in Schwedt“
- „Der Abschied vom Erdöl ist erfolgreich geschafft“ oder „Neue Wohnquartiere locken Zuzügler“.
Diese Antworten stammen von Teilnehmenden der 1. Zukunftswerkstatt der Stadt Schwedt/Oder, die jüngst an den Uckermärkischen Bühnen stattfand.Mehr als 60 Vertreter der Wirtschaft und Verwaltung, Verbänden, Initiativen und Vereinen diskutierten drei Stunden über die Zukunft von Schwedt. An vier Thementischen ging es dabei um bessere Erreichbarkeit und Infrastruktur, um wirtschaftliche Entwicklung, Innovation und Wissenschaft sowie Wohn- und Lebensqualität der Stadt. Konkret wurde zum Beispiel über bessere Zugtakte nach Berlin und Stettin, über die Sicherung guter Berufsausbildung und Fachkräfte in Schwedt, über Forschungsthemen für den Innovation Campus und das Reallabor oder über Treffs und Experimentierräume für junge Leute debattiert.
Die Ideen, Anregungen, Kritik, aber auch die Erwartungen und die fiktiven Schlagzeilen der Teilnehmenden dieser und einer zweiten Werkstatt im April fließen in die neue Zukunftskonzeption der Stadt ein. Mit Unterstützung eines Strategieteams schreibt die Stadt Schwedt/Oder aktuell einen Zukunftsplan für einen erfolgreichen Strukturwandel.
Der Plan soll die Ziele und Maßnahmen bündeln, die die Stadt angehen will, um den Industriestandort zu erhalten und die Transformation der Wirtschaft zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Erklärtes Ziel ist es, betonte Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe, die Unternehmen und die Bevölkerung der Stadt in diesem Prozess mitzunehmen und einzubeziehen.
Auch alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich mit eigenen Vorschlägen, Meinungen und Erwartungen einzubringen, zum Beispiel bei der aktuell laufenden Online-Umfrage zur Zukunft von Schwedt. Sie läuft noch bis zum 25. März und fragt nicht nur nach konkreten Vorhaben wie dem Innovation Campus, dem Halbstundentakt nach Berlin oder der Transformation der PCK-Raffinerie. Sie bittet die Schwedterinnen und Schwedter auch, selbst eine Schlagzeile zu erfinden, die sie für Schwedt im Jahre 2045 erwarten oder sich wünschen.
Link zur Umfrage: https://survey.lamapoll.de/schwedtumfrage
Die Umfrage läuft bis zum 25. März 2024.
Im April findet außerdem eine Zukunftswerkstatt mit Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft statt.
Der Entwurf des neuen Zukunftskonzeptes wird auf der 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Schwedt erlebt gerade die größte Transformation ihrer Geschichte. Die Stadt will den Strukturwandel mit geeigneten Projekten und Maßnahmen aktiv unterstützen und gestalten. Ein Strategieteam entwickelt dafür eine Zukunftskonzeption, in die auch die Ideen, Meinungen und Impulse aus Bürgerschaft, Wirtschaft und Wissenschaft einfließen sollen.
Die Online-Umfrage ist einfach und kurz gehalten, anonym und leicht über einen QR-Code bzw. über den folgenden Link: https://survey.lamapoll.de/schwedtumfrage aufzurufen. Zu beantworten sind 10 Fragen, unter anderem zu den Erwartungen an die Transformation, zu Chancen und Risiken oder zur Bedeutung konkreter Vorhaben. Gefragt wird aber auch nach eigenen Ideen oder wie sich die Teilnehmenden Schwedt in der Zukunft vorstellen. Zusammen mit ein paar statistischen Angaben ist die Teilnahme in 10 bis 15 Minuten zu schaffen.
Dafür hat Schwedt nach Ansicht der Germany Trade and Invest (GTAI) gute Voraussetzungen. Die Außenwirtschaftsagentur des Bundes vermarktet Schwedt und weitere Standorte als „Germanys Green Powerbanks“, die grünen Batterien Deutschlands.
Die GTAI ist kein Leichtgewicht. Sie hat mehr als 400 Mitarbeiter, davon 80 im Ausland, zum Beispiel in Dubai, San Francisco, Istanbul und Hongkong. Sie gilt als der Wegbereiter bei Auslandsgeschäften sowie Ansiedlungen in Deutschland. Im Rahmen des Zukunftspaketes zur Sicherung der PCK und Beschleunigung der Transformation in den ostdeutschen Raffineriestandorten und Häfen hat die GTAI einen Sonderetat erhalten und eine fünfköpfige Taskforce Transformation gegründet.
Diese Taskforce hat das Ziel, Investoren anzuwerben für die vom Strukturwandel betroffenen Regionen. Leiterin der Taskforce, die auch Schwedt vermarktet, ist Dr. Verena Schüren. Sie hat Politik und Volkswirtschaft an der FU Berlin studiert und über Innovationssysteme in Indien und Brasilien promoviert. Sie und ihr junges Team in Berlin haben bereits Erfahrungen bei der Anwerbung ausländischer Investoren gesammelt. Jetzt rührt die Taskforce die Werbetrommel für die Ansiedlungen an den Standorten Schwedt, Leuna, Rostock und Greifswald/Lubmin.
„Schwedt hat für Investoren im Bereich grüne Technologien viel zu bieten“, sagt Dr. Verena Schüren. „Der Standort verfügt über eine gewachsene Industrie mit vielen Fachleuten und technischem Verstand. Es herrscht eine hohe Akzeptanz der Industrie in der Bevölkerung, es gibt verfügbare grüne Energie, biogene Rohstoffe im Umfeld und wichtige Infrastruktur mit Pipelines und Stromleitungen. Wir sehen großes Potenzial für neue Wertstoffkreisläufe in Schwedt. Die Fördermittel, die Schwedt und den anderen Standorten exklusiv zur Verfügung stehen, sind außerdem ein wichtiges Signal für potenzielle Investoren zum Beispiel für den Ausbau des Wasserstoffnetzes. Auf Messen, Unternehmerreisen, Standortbesuchen und Investorenveranstaltungen werden wir für den Standort Schwedt werben.“
Mit den großen Unternehmen in Schwedt, der Kommunalpolitik und weiteren Akteuren des
Strukturwandels steht die Taskforce in engem Austausch. Bei einem Netzwerktreffen der Taskforce in Berlin stellte Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe die Vorhaben der Stadt für den Strukturwandel vor. Die Entwicklung neuer Industrieflächen für Neuansiedlungen sei dabei ein Schwerpunkt, sagte Annekathrin Hoppe.
Chancen für Schwedt sieht die GTAI beispielsweise in der Produktion von grünem Wasserstoff, in nachhaltiger Energie- und Umwelttechnik, in der Rückgewinnung von Rohstoffen beispielsweise aus Batterien oder in der Verarbeitung von CO2. Eine von der GTAI in Auftrag gegebene Studie zu Wasserstoffpotenzialen in Strukturwandel-Regionen attestiert Schwedt und der Uckermark ein hohes Entwicklungspotenzial.
„Der Standort Schwedt kann eine grüne Industrie- und Energieregion werden“, sagte Dr. Verena Schüren nach dem Netzwerktreffen, „eine Green Powerbank für Deutschland“.
Bei einer zweitägigen Reise hat die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe mit einem Team der Wirtschaftsförderung mehrere Projekte des Strukturwandels in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz besucht.
Die Braunkohle-Region befindet sich wie der Raffineriestandort Schwedt in einer umfassenden Transformation.
Die Delegation besuchte das Gründungszentrum Startblock B2 in Cottbus, das Kompetenzzentrum DOCK3 Lausitz am Industriepark Schwarze Pumpe bei Spremberg und die Kommunen Bautzen und Hoyerswerda im Freistaat Sachsen.
Schwedt hat vergleichbare Vorhaben, um die Transformation des Industriestandortes zu
Klimaneutralität zu unterstützen. Als Bestandteile eines Innovation Campus will die Stadt das TRAFO in der Stadtmitte errichten, ein Transformations-Zentrum vergleichbar dem Startblock B2, und ein Reallabor mit Makerspace am Industriestandort LEIPA ähnlich dem DOCK3. Komplettiert werden soll der Campus mit einem neuen Lehrtechnikum und DemoHub am Raffineriestandort PCK.
Für die Schwedter Projekte laufen intensive Vorbereitungen, um zeitnah die Förderanträge zu stellen. „Wir können von den längeren Erfahrungen der Lausitz im Strukturwandel und Transformationsprozess lernen und profitieren“, sagte Annekathrin Hoppe im Anschluss an die Reise. „Die Betreiber und die Oberbürgermeister der Städte haben uns engagiert, kollegial und transparent Einblick gewährt. Das hilft uns sehr bei der Konzeption, der Antragstellung sowie bei den Fragen zu Kosten und Betriebsmodellen.“
Das Gründungszentrum Cottbus wurde im Jahr 2021 eröffnet und erreichte innerhalb kürzester Zeit eine sehr hohe Auslastung. „Die Projekte der Lausitz sind sicher nicht eins-zu-eins auf Schwedt übertragbar“, ergänzte Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung. „Aber sie zeigen uns, dass solche Vorhaben wie das TRAFO oder das Reallabor in Schwedt machbar sind, dass sie funktionieren können und worauf wir achten müssen. Wir haben Mut für unsere Projekte geschöpft und die Zuversicht, dass wir das schaffen.“
Der Erfahrungsaustausch ging bis zu Fragen der Heizung, Werkstatteinrichtung, Ausstattung, Preislisten oder Essensversorgung in den Zentren.
Dankbar nahmen die Schwedter das Angebot an, Details und Nachfragen zeitnah weiter zu vertiefen und luden die Lausitzer zu einem Gegenbesuch ein.
Angenehm überrascht waren die Schwedter, wie direkt sich der Bund und die beiden Länder mit eigenen Forschungsprojekten und Instituten in der Lausitz engagieren, zum Beispiel mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) in Görlitz, dem Smart Mobility Lab-Forschungscampus Lausitz in Hoyerswerda, dem Bauforschungszentrum LAB in Bautzen und dem Forschungszentrum für Kreislaufwirtschaft im Industriepark Schwarze Pumpe. So ein Institut oder Forschungsprojekt als Zugpferd für neue Technologien und Entwicklungen wünschten sich die Schwedter auch für den Innovation Campus in Schwedt.
Ihr selbstgebauter Roboter aus Lego-Bausteinen steuerte mit Abstand am besten über den quietschbunten Wettkampf-Parcours und erledigte wie von selbst die diesjährigen Aufgaben aus dem Bereich der Künste: eine Kamerafahrt am Filmset, Lichteffekte beim Konzert und ein Kunstwerk für VR (Virtuelle Realität) rotieren zu lassen.
Fünf Teams aus Prenzlau, Angermünde, Schwedt, Bad Freienwalde und Berlin haben sich diesmal am Wettbewerb beteiligt. Der Technikstützpunkt „TechBil“ trug den Ausscheid zum 10. Mal aus. Leider mussten zum Jubiläum
einige Teams krankheitsbedingt absagen. Dennoch herrschte in den Räumen und auf den Schulfluren der Talsand-Gesamtschule wieder kreativer Geist und
Leidenschaft für Roboter, Sensoren, Motoren, Konstruktionen und Steuerungen.
Eigentlich ist das Spiel mit den Robotern nur ein Hobby, das die Kinder in der AG Lego-Robotik zusammenbringt. Es ist aber viel mehr als nur Spiel und Interesse an Technik, stellt Leiter Sven Ketel fest. „Die Kinder lernen spielerisch, wie man komplexe Aufgaben angeht, forscht und im Team die
beste Lösung findet“, sagt der Informatik-Lehrer. Arved (15) vom Schwedter Gauß-Gymnasium will später auf jeden Fall etwas Technisches studieren: „Vielleicht Maschinenbau, aber etwas mit Computertechnik und Programmieren“, sagt er.
So wie Florian Görmann. Der 21-Jährige aus Berkholz-Meyenburg war viele Jahre selbst begeisterter Teilnehmer der Lego-League. Diesmal hilft er ehrenamtlich als Schiedsrichter. „In der Arbeitsgemeinschaft hier am Technikstützpunkt hatte ich damals meine ersten Erfahrungen mit Programmabläufen und Schaltplänen. Das hat vor allem Spaß gemacht und sicher auch meine Begeisterung für Robotik geweckt“, sagt Florian Görmann.
Aktuell stehen diese Programmpläne wieder auf der Agenda bei seinem Studium an der TU Bergakademie Freiberg. Er wird Ingenieur für Robotik.
Sieger der Gesamtwertung wurde am Ende das Team VR-Robots2 aus Berlin. Das Schwedter Team um Betreuer Marko Härtel hat bei den Disziplinen Robot-Game und Roboter-Design mit Abstand gewonnen. Die Gäste aus Berlin waren jedoch in drei der vier Wettkampfdisziplinen jeweils Zweitplatzierte und überholten so die Schwedter knapp nach Punkten. Sie dürfen als Sieger zum Regionalfinale in Eberswalde.
Auch das lernen die Teilnehmer: Erfolgserlebnisse, Niederlagen und trotzdem weiterzumachen. Der Schwedter Technikstützpunkt will mit Unterrichtsprojekten und Schüler-AGs Kinder und Jugendliche frühzeitig an Naturwissenschaften, Technik und neue Technologien heranführen und dafür begeistern.
Der Schwedter Technikstützpunkt wird auch für Workshops, Makerabende und eine offene Bürgerwerkstatt genutzt. Um Schwedt fit für den Strukturwandel zu machen, soll das Angebot sogar noch ausgebaut und besser ausgestattet werden. Die Stadt Schwedt/Oder plant eine neue Heimstatt für den Technikstützpunkt und die Bürgerwerkstatt im neuen „TRAFO“, dem Zentrum für Transformation, das
2027 in Schwedts Mitte errichtet werden soll. Dann werden die Schüler der Robotik-AG und andere Ingenieurinnen und Ingenieure von Morgen erste Nutzer des geplanten Innovation Campus in Schwedt.
Ergebnis des Regionalausscheid First LEGO League 2024 in Schwedt:
1. VR-Robots2 aus Berlin
2. SDT Connections aus Schwedt
3. GBB fit for Future aus Bad Freienwalde
Die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe ruft die Jugend der Stadt zum Kreativ-Wettbewerb „Mein Schwedt der Zukunft“ auf. Kinder und Jugendliche von 4 bis 20 Jahre können ihr Zukunftsbild von Schwedt zeichnen, malen, basteln oder am Computer gestalten und bis zum 30. April einsenden. Eine Jury des Internationalen Zeichenwettbewerbs „FLOW“ bewertet die Einsendungen.
Die besten Arbeiten werden auf der 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 an den Uckermärkischen Bühnen ausgestellt und prämiert. Zu gewinnen gibt es Geldpreise im Gesamtwert von über 500 Euro sowie attraktive Sachpreise.
Den Startschuss für den Wettbewerb gab die Bürgermeisterin auf dem diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt. Mit den Worten „…und was, wenn es klappt?“ warb Annekathrin Hoppe dafür, sich angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Schwedt steht, nicht entmutigen zu lassen und beherzt nach vorne zu schauen.
Wie könnte Schwedt im Jahr 2070 aussehen, wenn die Transformation zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit gelingt? Die Bürgermeisterin entwarf ein Zukunftsbild von Schwedt mit grüner Raffinerie, neuen Technologien und vielen neuen Einwohnern, die in Schwedt leben und arbeiten wollen. „Unser erklärtes Ziel ist es, dass Schwedt der Platz für morgen, der Platz für die Zukunft unserer Kinder wird. Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren“, sagte Annekathrin Hoppe, „Ich möchte deswegen die Frage nach der Zukunft an unsere Kinder und Jugendlichen richten: Wie stellt Ihr Euch Schwedt in der Zukunft vor? Wie soll Euer Schwedt aussehen, wenn es klappt?“
Die 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 wird den passenden Rahmen für die Ausstellung der Bilder bieten. Alle Schwedter Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Beratung und Diskussion der Zukunftspläne für Schwedt teilzunehmen und zu erfahren, wie sich die Jugend diese Zukunft vorstellt.
„Mein Schwedt der Zukunft“.
Kreativ-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche von 4 bis 20 Jahren
Einsendungen bis zum 30. April an:
Internationaler Zeichenwettbewerb FLOW
Lindenallee 62A, 16303 Schwedt/Oder,
Wie diese Förderprojekte zügig vorangebracht werden können, hat das Strategie-Team für den Strukturwandel in Schwedt auf seiner zweiten Klausur kurz vor dem Jahreswechsel beraten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung sowie beauftragte Beratungs- und Planungsbüros tagten dazu in der denkmalgeschützten Tabakfabrik Vierraden.
Der Prozess habe Fahrt aufgenommen, schätzte Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung ein. „Aktuell finden viele Abstimmungen mit den Partnern und Fördermittelgebern statt. Auf Projektebene kommen wir gut voran, hinter den Kulissen wird mit großem Personalaufwand daran gearbeitet “, so Pozdorecz. Er räumte aber auch ein, dass es noch viele Unklarheiten vor allem hinsichtlich der Förderung gebe. Im Frühjahr erwarte die Stadt dazu endlich mehr Klarheit.
Fortschritte gebe es beim Projekt des Innovation Campus. Für das TRAFO, das Zentrum für Transformation mitten in Schwedt, fanden erste Nutzerworkshops statt. Bis Anfang 2024 sollen die Voraussetzungen für die Förderung vorliegen. Auch zum geplanten Reallabor, Lehr-Technikum und Demo-Hub für den Campus gab es Abstimmungen, u. a. mit den Partnern Leipa, PCK und Landkreis Uckermark.
Um die Ansiedlungen neuer, innovativer Firmen am Standort zu fördern, wird aktuell ein Konzept zur Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen erarbeitet, das bis April 2024 vorliegen soll. Darin schlagen die Planungsbüros die Erweiterung bestehender Areale
sowie Suchräume für zusätzliche größere Flächen entlang vorhandener Infrastruktur vor, etwa an der B 2 oder am geplanten neuen Industriegleis.
Neu in die Projektliste aufgenommen wurde die Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebiets in Pinnow. Eine Machbarkeitsstudie soll die Potenziale und den Investitionsbedarf auf der Fläche der mitverwalteten Gemeinde Pinnow klären.
Für das neue Bahngleis zum Hafen, das gleichzeitig das Innenstadtgleis vom Güterverkehr entlasten und für mehr Personenzüge sorgen soll, will die städtische Gesellschaft Infra Schwedt die Wirtschaftlichkeitsberechnung bis zum Jahresende vorlegen.
Das Großprojekt wird nach vorsichtigen Schätzungen mehr als 100 Millionen Euro kosten. „Das zweite Gleis macht wirtschaftlich Sinn und ist auch gut für die Stadt und einen besseren ÖPNV“, sagte Geschäftsführer Dirk Sasson. „Entscheidend wird sein, dass dafür wirklich die Fördergelder bereitstehen, die der Stadt versprochen wurden.“
Im Frühjahr 2024 will Schwedt den Förderantrag für das Schlüsselprojekt stellen.
Ein weiteres Projekt hat die Stadt bereits gestartet. So wurde im Dezember die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für das Projekt Stoffströme und Ringleitung ausgeschrieben. Untersucht werden soll, welche vorhandenen und geplanten Stoffströme für regionale Kreisläufe genutzt und welche Medientrassen dafür ausgebaut werden können, eng im Zusammenhang mit der notwendigen Forschung und Entwicklung für solche Projekte.
Die Agenturen Complan Kommunalberatung, Regionomica GmbH Berlin und Raumperspektiven Stephan Kathke stellten auf der Klausur erste Eckpunkte für das Zukunftskonzept Schwedt 2045 vor. „Die Stadt ist für eine erfolgreiche Transformation gut gerüstet“, erklärte Berater Stephan Kathke. „PCK hat eine Strategie, es gibt innovationsbereite Unternehmen sowie eine politische und finanzielle Unterstützung für den Strukturwandel. Für eine positive Entwicklung mit einer breiteren Basis an Zukunftsindustrien vor Ort und Zuzug in der Region ist die zügige und erfolgreiche Umsetzung der Schlüsselprojekte eine Grundvoraussetzung.“ Laut Kathke habe die bessere Erreichbarkeit der Stadt mit einem höheren Regionalexpress-Takt höchste Priorität. Schwedt müsse sein Potenzial für Neuansiedlungen nutzen und sich in der Stadtentwicklung stärker auf Zuzug ausrichten. Das Zukunftskonzept soll Ziele und Szenarien der Entwicklung des Standortes sowie notwendige Schritte dahin benennen.
Geplant ist, dass die Konzeption mit breiter Beteiligung von Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit entsteht. Nach Umfragen und Workshops soll das Zukunftskonzept bei der
1. Schwedter Zukunftskonferenz im Mai 2024 an den Uckermärkischen Bühnen erstmals öffentlich vorgestellt werden.
Zu diesem Zweck dürfen Anlagenbetreiber den Gemeinden, die von der Errichtung einer Anlage betroffen sind, Beträge durch einseitige Zuwendungen ohne Gegenleistung anbieten. Die Stadt Schwedt/Oder und die Teut
Unternehmensgruppe haben am 16. Oktober 2023 einen entsprechenden Vertrag zur finanziellen Beteiligung an Windenergieanlagen gemäß § 6 EEG unterzeichnet.
Die Teut Unternehmensgruppe, ein regionaler Akteur im Bereich der Erneuerbaren Energien und Betreiber von Windenergieanlagen, ist die erste Firma, die mit diesem Angebot auf die Stadt Schwedt/Oder zugegangen ist und einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hat.
Die finanzielle Beteiligung gemäß § 6 EEG ist – entgegen dem Windenergieanlagenabgabengesetz – keine Pflichtabgabe der Betreiber, sondern eine freiwillige Zahlung. Damit möchte die Teut Unternehmensgruppe die Stadt Schwedt/Oder bei ihren lokalen Projekten unterstützen und ein beispielgebendes Vorbild für andere Betreiber von Erneuerbaren Energieanlagen sein. Mit diesem Schritt wollen beide Vertragspartner ein deutliches Zeichen für den Einsatz Erneuerbarer Energien setzen und zu deren Akzeptanzsteigerung in der Stadt und ihren Ortsteilen beitragen.
In der jüngsten Sitzung des AST in Schwedt stand Schairer den Mitgliedern des Ausschusses Rede und Antwort zur aktuellen Situation der Raffinerie und zur geplanten Transformation.
Der Geschäftsführer informierte über die „kleine“ Transformation von russischem zu nicht russischem Öl, die erfolgreicher laufe, als man das erwartet hatte, und über erste Schritte auf dem Weg zur „großen“ Transformation, mit dem Ziel der CO2-Neutralität.
Ralf Schairer nahm sich Zeit, präsentierte Fakten, erläuterte Zusammenhänge und Hintergründe. Sein Vortrag über PCK, das Projekt „Rostock only“, Zukunftspläne und
Standortbedingungen dauerte fast eine Stunde.
Der Manager sprach auch Klartext darüber, wie gigantisch groß und teuer die Herausforderung ist, die sich Deutschland mit der Klimaneutralität bis 2045 zum Ziel gesetzt hat. Er kritisierte bestehende Hemmnisse wie die „Regulierungswut der EU“, zu viel Bürokratie, zu hohe Standards und forderte klare, verlässliche Regularien für die Industrie. „Wir müssen die Transformation dennoch angehen und ich bin überzeugt, wenn sie funktioniert, dann hier in Schwedt“, so Ralf Schairer vor den Stadtverordneten und zahlreichen Gästen im Publikum.
Ralf Schairer ist seit 18 Monaten in Schwedt. Vor PCK hat er in zehn Raffinerien gearbeitet, in Europa, den USA und im Mittleren Osten. Fünf Jahre leitete er die größte deutsche Raffinerie MiRO in Karlsruhe. Nach mehr als 30 Jahren Erfahrung im Raffineriegeschäft sagt der Topmanager: „PCK ist wirklich eine Spitzenraffinerie in Europa, im Wettbewerb der 35 Raffinerien sind wir unter den Top 5“. Er lobte die Menschen, die vor 65 Jahren das Erdölverarbeitungswerk am Reißbrett entworfen haben, für die durchdachte Technik, kluge Anordnung der Anlagen und Verbindung mit dem Kraftwerk. Darauf könne man stolz sein. Diese Vorteile verhelfen PCK noch heute zu guter Anlagenverfügbarkeit, rückstandsfreier Produktion und hoher Wertschöpfung, erklärte Schairer.
Für die Zuhörer hatte Ralf Schairer drei Kernbotschaften:
1. PCK läuft robust. Bis Ende Oktober hat PCK 6,5 Mio. Tonnen Rohöl über Rostock und Druschba erhalten und verarbeitet, fast alle Anlagen sind in Betrieb, auch Bitumen wird geliefert.
2. PCK sichert seine Versorgung. Das Projekt „Rostock only“ kostet 420 Mio. Euro und soll PCK 9 Mio.Tonnen Rohöl im Jahr sichern. Das „Go“ aus Brüssel wird bis Weihnachten erwartet. Geplant sind eine 2. Rohölentladung in Rostock, neue Pipeline-Pumpen und neue Lagertanks.
3. PCK hat einen Plan für die Zukunft. 2024 will PCK zusammen mit Siemens Energy den Bau eines 50 Megawatt-Elektrolyseurs als Einstieg in die Produktion von grünem
Wasserstoff starten.
Schairer nannte mehrere Gründe, warum gerade Schwedt so gute Voraussetzungen für die Transformation einer Erdölraffinerie habe, für die es große Mengen an grünem Strom brauche. „Bei uns am Raffineriezaun läuft die Uckermark-Leitung entlang, wir haben das Umspannwerk Vierraden, die Infrastruktur ist da. Da gehen nennenswerte Mengen an grünem Strom durch. Diese gute Situation haben Raffinerien in Süddeutschland nicht“, erklärte Schairer. Schwedt habe außerdem ausreichend Flächen, nicht nur in der Raffinerie, sondern auch in der Umgebung für den Ausbau der Erneuerbaren Energie. „Und Schwedt hat Zugang zu Wasserstoff. Wir sind im Kernnetz-Ausbauplan der Bundesregierung mit einem Anschluss an die Eugal-Pipeline, die keine 10 Kilometer von uns entfernt liegt“, sagte Schairer.
Wichtig war dem PCK-Chef, zu betonen, dass Wasserstoff allein noch keine Lösung sei. Um zu grünem Kohlenwasserstoff zu kommen, habe Schwedt ebenfalls gute Voraussetzungen, zum Beispiel mit Verbio und Leipa. Die geplante 50 Megawatt Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff will PCK im Sommer 2024 beantragen. Er bezifferte die Investitionskosten auf circa 150 Mio. Euro. Der Elektrolyseur soll in einer zweiten Ausbaustufe bis 100 Megawatt erweitert werden. So eine große Anlage, sagte
Schairer, gibt es bisher nicht in Deutschland. Die Vision für eine grüne PCK im Jahr 2045, die Schairer dann nicht mehr als Raffinerie, sondern als Verbundkraftwerk bezeichnet,
sieht schließlich den Ausbau der Wasserstoff-Produktion auf 5000 Megawatt vor und die Herstellung von 3 Mio. Tonnen grünen Produkten wie zum Beispiel CO2-neutrales
Kerosin.
Die Anwesenden erhielten auch interessante Einblicke in interne Abläufe der PCK. So stellte Schairer die enorme Herausforderung für die Mitarbeitenden im Vertrieb und in der Messwarte dar, die bisher Öl aus Russland über eine einzige Pipeline mit ständig gleicher Liefermenge und Qualität erhielten und nun 25 Rohölen unterschiedlichster Qualitäten und Mengen aus drei Quellen verarbeiten müssen.
Interessant war auch, dass PCK-Produkte mehr denn je gefragt sind. Ralf Schairer informierte, dass PCK eine deutschlandweite Versorgungsrelevanz habe, nicht nur im
Nordosten. Man versorge über die Schiene zurzeit auch Süddeutschland. Dort gebe es in mehreren Raffinerien Stillstände und auch die Schifffahrt auf dem Rhein war zeitweise wegen Hochwasser eingestellt.
Wie die Stadt die Raffinerie auf dem Weg zur Transformation wirksam unterstützen könnte, war eine der Fragen aus dem Ausschuss an den Geschäftsführer. Ralf Schairer antwortete, dass der zweite Gleisanschluss für PCK strategisch wichtig sei und dass das Lehrtechnikum des geplanten Innovation Campus sinnvoll wäre. Dafür müsse das EU-Förderprogramm JTF (Just Transition Fond) in die Gänge kommen. Die Nachfrage, ob sich PCK seitens der Politik im Stich gelassen fühle, verneinte Schairer. Er nehme in den Taskforce-Sitzungen eine deutliche Unterstützung durch den Ministerpräsidenten und die
Landesregierung war.
Mit solchen Projekten und ihrem Mut zum Wandel wird Schwedt immer öfter zum Beispielgeber für andere Kommunen. Vor den 1200 Teilnehmenden sprach das Schwedter Stadtoberhaupt aber auch Klartext über die Voraussetzungen für den Erfolg solcher Projekte. Die Wärmewende müsse für die Bevölkerung bezahlbar bleiben, sagte sie und forderte zügige Entscheidungen der Politik über die Förderung solcher kommunalen Projekte.
Der Energiewende Kongress der Deutschen Energie-Agentur fand vom 13.-14. November 2023 im Kuppelsaal des Berlin Congress Centers am Alex statt. Diesmal standen Digitalisierung, kommunale Wärmeplanung und Energiedienstleistungen im Mittelpunkt. Klicken Sie hier für einen Rückblick des Energiewende Kongress der Deutschen Energie-Agentur 2023.
Das Gebäude für Studierende, Startups, Bildung und Coworking wird bis 2027 mitten in Schwedt, zwischen Oder-Center, Bahnhof Mitte und Zentralem Omnibusbahnhof, gebaut. Büros, Labore, Seminarräume und Werkstätten bieten dort Platz für neue Technologien, Ideen und Netzwerke zur Transformation des Industriestandortes Schwedt. Auf dem ersten Neubau für den geplanten Campus ist übrigens eine Fotovoltaikanlage, kombiniert mit einer Dachbegrünung, geplant.
Ein Jahr nach Verkündung des Zukunftspaketes der Bundesregierung für Schwedt nutzte die Stadtverwaltung die Ausschusssitzung, um eine erste Bilanz zu ziehen, was seither passiert ist. Philip Pozdorecz, Leiter der Wirtschaftsförderung, zählte jedoch zunächst auf, was nicht passiert sei: „Die Fernwärme ist nicht ausgefallen, die Wohnungen sind nicht kalt geworden, PCK musste nicht komplett runterfahren.“, fasste Pozdorecz zusammen. Stattdessen, zählte er auf, funktioniere die Treuhandlösung, PCK sei wieder zu 80 Prozent versorgt, habe den Ausbau der Rostock-Pipeline beantragt, Wasserstoffprojekte mit Siemens und Enertrag gestartet und ein erstes Startup für grüne Technologie auf dem Gelände. „PCK ist bei der Jugend weiterhin beliebt, das zeige das Interesse von 1400 Besuchern bei der Langen Nacht der Ausbildung“, so Philip Pozdorecz.
Die Stadt Schwedt habe ihrerseits in dem einen Jahr einen breiten Förderrahmen von rund einer Milliarde Euro für Schwedt und die Region eingeworben, davon rund eine halbe Milliarde Euro für kommunale Projekte. Ende 2023 wurden die ersten Fördergelder für das Startup-Labor und für die Expertenteams zur Steuerung und Begleitung der Transformation bewilligt. Die Stadt arbeitet aktuell gemeinsam mit Partnern an insgesamt 40 Zukunftsprojekten für Schwedt.
Im Ausschuss wurden außerdem das erste Startup bei PCK vorgestellt und Pläne für die Wasserstoffregion Uckermark-Barnim.
Die Sitzungen des Ausschusses sind öffentlich. Wer sich anschließend über die Inhalte und Themen informieren möchte, findet die Dokumente auf der Internetseite der Stadt, im Bürgerinfoportal der Stadtverordnetenversammlung www.schwedt.eu/svv
Die nächste Sitzung des Ausschusses für Strukturwandel und Transformation findet am Dienstag, dem 21. November 2023, um 16:30 Uhr, in der Aula der Astrid Lindgren Grundschule in der Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 3 statt.
Die PCK Raffinerie Schwedt und die Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V.
(DGMK) laden ein zu mehr als 20 Fachvorträgen und einem Erfahrungsaustausch in Sachen Transformation.
Dabei sein werden Vertreter:innen der lokalen, nationalen und internationalen Wirtschaft, aus Politik und Wissenschaft. Mehr als 240 Teilnehmer:innen sind
bereits angemeldet.
Der Industriestandort Schwedt steht auf dem Weg zur Klimaneutralität vor einem umfangreichen Transformationsprozess. Dafür bedarf es nach Ansicht von PCK bester Verfahren und Technologien, Innovation sowie Kooperationen und guter Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten aus Wissenschaft, Politik und der Wirtschaft aus den verschiedenen Sektoren.
Auf der Tagung kommen zum Beispiel Expert:innen für grüne Kraftstoffe, Decarbonisierung, Wasserstoff und grünes Methanol zu Wort, Vertreter:innen namhafter Firmen und Einrichtungen wie Siemens Energy, Enertrag, BASF und
McKinsey, vom Leibniz-Institut, Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und von der TU Berlin.
Die Themen reichen von Investitionshemmnissen für die
Wirtschaft über Wasserstoffnetze bis hin zum ersten Plasma-Katalyse-Reaktor des Startups refuel.green in Schwedt.
David Laban, Leiter für Strategie bei PCK Schwedt, hat die Fachkonferenz initiiert und gemeinsam mit Kolleg:innen vorbereitet. „Wir spüren ein großes Interesse am
Thema Klimaneutralität. Das ist erfreulich, denn wir haben gelernt, dass wir uns alle gemeinsam auf den Weg in die grüne Zukunft machen müssen. Wir haben in Schwedt die besten Bedingungen, Fachleute und Ideen für die Transformation. Aber wir brauchen dafür auch die Unterstützung der Politik“, sagt David Laban.
Für Rückfragen:
Viola Brocker
v.brocker@pck.de
Anfang Oktober lockt die Expo Real, Europas größte Immobilienmesse, wieder zehntausende Fachbesucherinnen und Fachbesucher nach München. Unter den mehr als 1800 Ausstellenden ist auch die Stadt Schwedt/Oder mit einem eigenen Auftritt am Gemeinschaftsstand von Berlin-Brandenburg dabei. Ziel des Messeauftritts ist, Schwedt als Industriestandort überregional bekannter zu machen und ganz selbstbewusst als den Platz für Morgen für neue Projekte und Investitionen zu präsentieren.
Die Schwedter Wirtschaftsförderung reist dafür nach München und hat ein besonderes Pfund für Investoren im Gepäck: Goldstaub.
Der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Philip Pozdorecz, erklärt: „Wir haben in Schwedt das, was Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach gern als ‚Goldstaub‘ im internationalen Standortwettbewerb bezeichnet, nämlich große, zusammenhängende Gewerbeflächen. Wir wollen die großen Potenziale unserer Stadt für die Energiewende und die Transformation präsentieren. Schwedt hat große Industrieflächen und mehr als 160 Hektar Erweiterungsfläche.“
Die Stadt Schwedt ist tatsächlich mit 1522 Hektar Gewerbe- und Industriefläche der größte Industriestandort Brandenburgs und hat neben dem konkurrenzlosen Flächenpotenzial in Nachbarschaft zu PCK und Leipa auch wichtige Infrastruktur für die Energiewende zu bieten. Schwedt punktet da mit dem Industriepark der PCK, Hafen, Gleisanschluss und Pipeline, dem direkten Zugang zu grünem Strom aus großen Windparks in der Uckermark und damit zur möglichen Produktion von grünem Wasserstoff.
Die Transformation des Industriestandortes Schwedt zu Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und innovativer industrieller Wertschöpfung ist schon jetzt in vollem Gange. Die Industrie arbeitet an neuen Konzepten zur Ablösung fossiler Energieträger (Wasserstoffprojekt Hype+ von PCK und Enertrag), Verbio stellt in Schwedt in großem Maßstab Biokraftstoffe her und der Papierproduzent Leipa engagiert sich für den Ausbau der
Biokreislaufwirtschaft.
Die Stadt hat ihrerseits eine Reihe kommunaler Projekte für den Strukturwandel angeschoben wie grüne Fernwärme, einen Innovation Campus und den Ausbau des Bahn-, Straßen- und Schiffsverkehrs. Der Wirtschaftsstandort Schwedt, so die Botschaft zur Expo Real, hat schon jetzt gute Voraussetzungen für die Energiewende und mit dem Zukunftspaket der Bundesregierung stehen dafür mehr als 600 Mio. Euro Fördermittel bereit.
Nicht zuletzt kann Schwedt auf eine einmalige Nachbarschaft des
Industriestandortes mit einem Nationalpark verweisen, dem einzigen im Land Brandenburg: dem Nationalpark Unteres Odertal.
Philip Pozdorez wird die Stadt Schwedt/Oder während der Expo Real auf einem Forum zum Brandenburgtag des Gemeinschaftsstandes Berlin-Brandenburg vertreten und für Schwedt die Werbetrommel rühren. „Auch wenn die großen Flächen, die Schwedt für neue Ansiedlungen bereithält, erst noch entwickelt werden müssen, wollen wir das Interesse schon jetzt wecken und zeigen, dass Schwedt der Platz für morgen ist“, sagt Philip Pozdorecz.
Wer sich über konkrete Projekte informieren möchte oder den Austausch sucht, ist herzlich eingeladen, die Wirtschaftsförderung der Stadt Schwedt/Oder in Halle B2 Stand 420 zu besuchen.
Mehr als 60 Bürgerinnen und Bürger sind am 1. September 2023 der Einladung der Stadt zum 1. Schwedter Transformationsspaziergang gefolgt.
Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe, Architekten und Projektbeteiligte stellten erstmals die Pläne eines Transformations- und Servicezentrums für den Innovation Campus öffentlich vor. Das Gebäude soll an zentraler Stelle zwischen Oder-Center, Bahnhof Mitte und Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) entstehen. Auf dem Spaziergang über das Areal konnten die Gäste den Entwurf der Architekten und den Bauplatz kennenlernen und zeitgleich erfahren, was am Bahnhof, am ZOB und am ehemaligen Irisch Pub geplant wird.
Die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe eröffnete die Open-Air-Veranstaltung. „Plötzlich ist ganz viel Tranformation in unser Leben getreten. Die Transformation betrifft die Wirtschaft, die Stadt, die ganze Gesellschaft. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Strukturwandel mitnehmen und ihn verständlich erklären.“
In einer frühen Phase beteiligt die Stadt die Bürgerinnen und Bürger an den Plänen für eines ihrer zentralen Projekte des Strukturwandels. Vom Innovation Campus ist schon länger die Rede, er soll aus mehreren Bestandteilen mitten in der Stadt und an den Industriestandorten PCK und Leipa entstehen. Die Idee ist, in Schwedt einen Ort für Studierende, Startups, Forschung und Bildung zu schaffen. Von diesem Campus sollen Impulse für neue Technologien, Innovationen und Anwendungen in der Industrie entstehen. Das soll nicht irgendwann in der Zukunft, sondern jetzt starten, konkret mit dem Bau des Transformations- und Servicezentrums als Auftakt für den Campus.
Auf der Freifläche neben dem ZOB hatten die Schwedter Kunstbanausen den Umriss des geplanten Neubaus in roter Farbe auf den Asphalt gemalt. Die Architekten Alexander Koblitz und Johannes Vogt stellten den Entwurf vor, mit dem ihr Architekturbüro aus Berlin den Gestaltungswettbewerb der Stadt gewonnen hatte. „Das Besondere ist die Konstruktion, die sich an der Industriearchitektur von Schwedt orientiert“ erklärte Alexander Koblitz.
Die Entwürfe zeigen einen kompakten, viergeschossigen Stahlbau mit offen sichtbarem Tragwerk und einer Kombination von Begrünung und Solaranlage auf dem Dach. „Das Gebäude soll der Innovation nicht nur Raum zur Entfaltung geben, sondern selbst nach außen ein Zeichen der Energiewende sein“, erklärt der Architekt.
Der 30 mal 37 Meter große Neubau soll im Erdgeschoss Räume für Coworking und Veranstaltungen, einen Showroom, ein Café und das neue Kundenzentrum der UVG aufnehmen. In den Etagen darüber sind Büros, Labore, Werkstätten und Seminarräume vorgesehen. Ein Seminarraum auf der begrünten Dachterrasse soll einen Ausblick über die ganze Stadt bieten. Die Baukosten von 18 Millionen Euro sollen größtenteils mit Fördermitteln der EU aus dem Just Transition Fund (JTF) finanziert werden. Gebaut werden soll 2026 bis 2027. Im direkten Umfeld ist ein Campusplatz geplant, auf angrenzenden Flächen im Eigentum der Stadt kann der Campus bei Bedarf um weitere Einrichtungen erweitert werden.
Die Pläne stießen auf großes Interesse der Teilnehmenden. Lars Jähnke aus Schwedt sagte: „Ich finde es sehr schön, das Projekt live vorgestellt zu bekommen. Das kann man sich eigentlich nur wünschen, dass man in der Entwicklung von Projekten so mitgenommen wird. Der Entwurf ist auf jeden Fall interessant.“ Die Schwedterin Ursula Tzmartsky sagte: „Ich wollte mich informieren, wie die Zukunft in Schwedt aussehen wird. Die Pläne finde ich sehr gut. Wenn das so umgesetzt wird, würde ich mich sehr freuen. Dann hat Schwedt wieder ein Stück mehr Zukunft.“
Auf dem Spaziergang informierte Maren Schmidt, Geschäftsführerin der Wohnbauten Schwedt GmbH, über Investitionspläne im Camp in direkter Nachbarschaft zum Neubau. Das Camp entstand 1982 als Unterkunft für Gastarbeiter der PCK Raffinerie. Der ehemalige Irish Pub, für den sich kein neuer Betreiber fand, soll zu einem „Neuen Camp“ mit Büros und modernen Arbeitsplätzen umgebaut werden. „Der Campus-Neubau soll 2027 fertig werden, so lange wollen wir aber nicht warten. Im Neuen Camp kann der Campus schon nächstes Jahr durchstarten,“ freute sich Annekathrin Hoppe.
Am ZOB und am Bahnhof Schwedt Mitte erläuterten die Bürgermeisterin und Lars Boehme, Geschäftsführer der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG), Pläne für eine bessere ÖPNV-Anbindung von Schwedt. Um Schwedt besser erreichbar und für Zuzügler und Pendler attraktiver zu machen, setzt sich die Stadt bei Bund und Land für einen 30-Minuten-Takt zwischen Schwedt und Berlin ein, erklärte Annekathrin Hoppe am Bahnhof. „Mit einem neuen Industriegleis zum Hafen wollen wir nicht nur die Infrastruktur für die Wirtschaft verbessen, sondern auch das Stadtgleis von Güterzügen entlasten und frei machen für mehr Personenzüge“, blickte die Bürgermeisterin in die Zukunft.
Geplant ist, weitere Transformationsspaziergänge anzubieten, um konkrete Projekte des Strukturwandels vorzustellen.
Insgesamt 40 konkrete Fördermaßnahmen für die Zukunft sind das Ergebnis einer Auftaktklausur für den Strukturwandel in Schwedt. Die geplanten Projekte reichen von einem neuen Gleis für Industrie und Hafen, über einen Innovation Campus bis hin zur Wasserstoffproduktion.
Unter Leitung von Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe beriet am 16. und 17. August 2023 im Schloss Criewen ein Team der Wirtschaftsförderung und Stadtplanung mit Beraterinnen und Beratern sowie Partnerunternehmen, wie die Projekte vorangetrieben werden können. Die Vorhaben sollen die PCK Raffinerie und den Industrie- und Energiestandort Schwedt im Strukturwandel sichern und zukunftsfähig machen. An wichtigen Schlüsselprojekten wird zeitgleich schon jetzt gearbeitet, wie zum Beispiel an neuen Ansiedlungsflächen und am Transformations- und Servicezentrum für den Innovation Campus.
„Ich bin sehr froh, dass es losgeht,“ sagte Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe zum Auftakt der Klausur. „In diesem ersten großen Workshop haben wir alle Projekte konkret besprochen, die jetzt ganz schnell auf den Weg gebracht und jene, die langfristig gedacht werden müssen. Mir ist wichtig, dass auch die Bürgerinnen und Bürger verstehen, was sich hinter den abstrakten Begriffen Transformation und Strukturwandel verbirgt, dass wir es für sie verständlich übersetzen.“
Die Klausur war Auftakt für die Arbeit eines neuen Expertenteams. Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung erklärte: „Im Expertenteam werden wir Strategien für die Stadt und den Industriestandort entwickeln und gleichzeitig mit den Partnerunternehmen Projekte in die Umsetzung überführen.“
Für die Steuerung des Strukturwandels erhält die Stadt Fördermittel (GRW- Experimentierklausel) und konnte Agenturen beauftragen, die sie in dem Prozess unterstützen. Dazu zählen die complan Kommunalberatung GmbH, die Regionomica GmbH und Stephan Kathke – Beratung Stadt- und Regionalentwicklung. Die Kooperationspartner haben bereits in vielen Projekten erfolgreich mit der Stadt und Region zusammengearbeitet und sind bestens mit dem Standort Schwedt vertraut.
Unterstützung bei der Kommunikation des gesamten Prozesses wird die Agentur Embassy leisten. Sie hatte zuvor für Schwedt die Imagekampagne „Platz für morgen“ entwickelt. Gemeinsam bilden die Agenturen ein Team, das die Stadt Schwedt/Oder über die Projektlaufzeit von drei Jahren unterstützt. In Kürze wird das Projektteam vor Ort ein vorübergehendes Büro in der Bahnhofstraße 26 eröffnen.
Planung und Durchführung des Strukturwandels sollen in enger Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen, kommunalpolitischen und gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren erfolgen. Bei kommunalen Infrastrukturprojekten erhält die Stadt Schwedt/Oder Unterstützung durch die kommunale Gesellschaft Infra Schwedt Infrastruktur und Service GmbH. „Wir reden seit Monaten über die Transformation und die Investitionsgelder, die nach Schwedt kommen. Alle warten auf ein Startsignal“, sagte Marco Kühn vom Unternehmensverbund Stadtwerke Schwedt: „Wir sind deshalb froh, dass es jetzt losgeht und der Prozess eine Struktur bekommt. Es muss uns gelingen, den Mut und den Optimismus in die Bevölkerung und in die Unternehmerschaft zu transportieren.“
Die Stadt geht gut vorbereitet in den bevorstehenden Strukturwandel. Sie hat für viele Projekte Vorarbeit geleistet und fertige Pläne auf dem Tisch. Damit ist Schwedt jetzt in der glücklichen Lage, schnell auf Fördertöpfe zugreifen zu können.
5-jähriger Laufzeit
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), die PCK Raffinerie Schwedt GmbH sowie LEIPA Georg Leinfelder GmbH haben beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein gemeinsames Projekt im Rahmen des BMWK-Programms „Existenzgründungen aus der Wissenschaft – EXIST“ für das Vorhaben „Start-up Labor Schwedt“ beantragt und bewilligt bekommen.
Am 19. Dezember 2022 wurde an der HNEE dazu vom Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) der Förderbescheid übergeben.
In einer 5-jährigen Laufzeit startet ab 2023 das vom BMWK und vom MWFK ko-finanzierte „Start-up Labor Schwedt“, welches folgende Ziele verfolgt:
- Labor und Startups: Entwicklung und Umsetzung eines auf den Standort und die regionale Ausgangslage ausgerichteten Startup-Labor-Ansatzes inklusive Werkzeuge, wie Gründungs- und Innovationsmanagement mit Innovationstrichter, Projektinkubator, Mitwirkung an der überregionalen/ internationalen Standortvermarktung und technischer, infrastruktureller sowie personeller Ausstattung.
- Transformation der regionalen Industrie: Etablierung von Zusammenarbeitsstrukturen zwischen etablierten Industrieunternehmen der Prozessindustrie am Standort und technologieorientierten Start-ups, welche das Potenzial besitzen, CO2-intensive und klimaschädliche Produktionsprozesse hin zu klimafreundlichen und zirkulären Prozessen zu transformieren.
- Befähigung des Standortes: Schaffung von Bildungsformaten zur Befähigung von Beschäftigten am Standort für die Zusammenarbeit mit Startups und co-kreative Innovationsprozesse
- Spezialisierung und Akteursverdichtung: Unterstützung bei der Herausbildung eines Transformationspfades und Schaffung eines Innovationsökosystems im Bereich Start-ups
- Erweiterung des Hochschulangebots: Entwicklung und Umsetzung eines Hochschulvernetzungs- und (auch) Entwicklungsansatzes, vor allem für die antragstellende Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die zwar Kompetenzen im Themenfeld der nachhaltigen Entwicklung, der Transformation und des Gründens besitzt, aber heute nur über eine sehr begrenzte industrielle, technologische Ausrichtung in diesen Themenfeldern verfügt. Sie würde in diesem Ansatz ihr Angebot für die Region selbst aber auch für andere Regionen im Umbruch ausbauen können.
Bei Rückfragen stehen Ihnen gern zur Verfügung:
Sascha Lademann
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Projektkoordination
E-Mail: sascha.lademann@hnee.de
Kerstin Lehmann
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Leiterin InnoSupport Forschung | Gründung | Transfer
E-Mail: kerstin.lehmann@hnee.de
Telefon: + 49 3334 657-114
Johanna Köhle
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Leiterin Hochschulkommunikation
E-Mail: johanna.koehle@hnee.de
Telefon: +49 3334 657-248