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Schwedt/Oder hat ihren Platz für morgen.

Neues Industriegleis für Schwedt
Schlüsselprojekt für die Zukunft der Stadt
Zum ersten Mal in ihrer jüngeren Geschichte hat Schwedt die realistische Chance, die Verkehrsanbindung der Stadt entscheidend zu verbessern. Statt Richtung Bund, Land und Bahn weiterhin Verbesserungen zu fordern und darauf zu warten, nimmt die Stadt ihre Zukunft jetzt selbst in die Hand und wagt sich an das 100-Millionen-Euro-Projekt.

Der Bau eines neuen Industriegleises ist das größte Vorhaben der Stadt Schwedt/Oder für die zukunftssichere Entwicklung des Industriestandortes. Das Großprojekt zur Verbesserung der Bahnanbindung von Schwedt kostet rund 100 Millionen Euro. Dafür kann die Stadt Fördermittel aus dem Zukunftspaket des Bundes für die Sicherung des Industriestandortes einsetzen. Aktuell bereitet die Stadtverwaltung mit Unterstützung des Strategieteams Transformation den Förderantrag und die Grundsatzentscheidung der Stadtverordneten für das Gleisprojekt vor.

Kern des Projektes ist der Neubau eines 18 Kilometer langen elektrifizierten Bahngleises von der Hauptstrecke Berlin-Stettin zum Hafen Schwedt. Mit dem Industriegleis verfolgt die Stadt gleich mehrere Ziele. Für Industrie, Wirtschaft und Hafen wird der Güterverkehr über die Schiene einfacher, schneller und günstiger, sowohl in Richtung Berlin als auch nach Stettin. Schwedter Industriegebiete und Erweiterungsflächen entlang des Gleises werden mit einem direkten Bahnanschluss attraktiver für Investoren und Neuansiedlungen. Das Umgehungsgleis eröffnet aber nicht nur für die Wirtschaft, sondern für ganz Schwedt neue Chancen, zum Beispiel zur Entwicklung und Belebung der Innenstadt mit dem Innovation Campus, für eine bessere ÖPNV-Anbindung mit der Bahn und für den Zuzug von Fachkräften und ihren Familien.

„Wir können Güterzüge über die neue Strecke fahrenlassen, um die Strecke von Angermünde über Pinnow nach Schwedt zu entlasten“, erläuterte Stadtwerke-Geschäftsführer Dirk Sasson bei der Vorstellung des Projektes im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation. Sasson ist auch Geschäftsführer der kommunalen Gesellschaft InfraSchwedt, die im Auftrag der Stadt die Machbarkeit des Projektes untersucht hat. „Dieses Gleis ist eine wirtschaftliche Chance für Schwedt, und nebenbei haben wir die Möglichkeit, eine verbesserte Personenbeförderung zu schaffen “, sagte Dirk Sasson. Das Gleis soll nördlich von Schwedt gebaut werden und von Passow, vorbei an PCK und Vierraden, zum Hafen führen.

Güterzüge würden dann den Hafen direkt und schneller von der Hauptstrecke Berlin–Stettin erreichen und können durchgängig elektrisch, mit mehr Waggons als bisher und damit auch wirtschaftlicher fahren als bisher. Die Raffinerie wird dadurch zweigleisig und sicherer angeschlossen.

Die erste Hürde hat das Projekt bereits genommen. Untersuchungen der InfraSchwedt zu Bedarf und Wirtschaftlichkeit haben ergeben, dass Schwedt schon jetzt so viel Güterverkehr hat, dass sich das Gleis rechnen würde und konkurrenzfähig wäre. Ein Industriestandort mit guter Gleisanbindung erhöht die Chance auf Neuansiedlungen. Fast jeder Investor fragt in Schwedt danach. Das neue Industriegleis zum Hafen und zu den Industrieparks PCK und LEIPA könnte somit ausschlaggebend sein für Investitionen in neue Technologien am Standort. Das Gleis kann das Schlüsselprojekt für die Zukunft der Stadt werden.

Das Zukunftspaket der Bundesregierung bietet Schwedt die einmalige Chance, das seit 20 Jahren geplante Gleisprojekt tatsächlich zu realisieren und damit auch den Strukturwandel der Stadt aktiv zu gestalten.

Ziel der Bürgermeisterin ist es, 2024 alle wichtigen Voraussetzungen für den Start des Industriegleises zu schaffen: Förderantrag, Grundsatzbeschluss und die Ausschreibung der Planung. Bis tatsächlich gebaut werden kann, dauert es. Ein neues Planfeststellungsverfahren ist erforderlich, allein dafür rechnet das Projektteam der InfraSchwedt mit zwei Jahren. „Anfang 2030 wollen wir mit dem Bau des Gleises beginnen und 2035 fertig sein“, blickt Annekathrin Hoppe weit in die Zukunft.

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Platz für Gründer in Schwedt
LEIPA-Manager Robin Huesmann stellt die Pläne für das Reallabor vor.
Mit Interesse und Beifall haben mehr als 30 Zuschauer die Vorstellung des geplanten Reallabors in Schwedt im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation der Stadtverordnetenversammlung verfolgt. LEIPA-Manager Robin Husmann stellte das Projekt erstmals öffentlich vor.

Das Reallabor, so Huesmann, soll Start-ups und Gründern Platz zum Ausprobieren neuer Technologien und Geschäftsideen bieten, und das unter realen Bedingungen und in unmittelbarerer Nähe zur Industrie. Für die Zukunft brauche Schwedt Gründer mit neuen Ideen, die sich auch in Schwedt ansiedeln, sagt Robin Huesmann. Er begründet das mit dem Klumpenrisiko, das ein Standort mit nur drei, vier großen Unternehmen hat.

Schwedt brauche weitere wirtschaftliche Standbeine, neue Unternehmen mit hoher Wertschöpfung und gutbezahlten Jobs. Das Potenzial dafür hat Schwedt, ist Huesmann überzeugt, nicht nur dank kluger Investitionen der Vorgänger in Infrastruktur wie Fernwärme oder Abwasserdruckleitung. „Wir haben exzellentes Knowhow in der Prozessindustrie, etablierte Umwelttechnologien, den Entwicklungskorridor Stettin- Berlin, exzellente und zukunftsfähig ausgebildete Kollegen und eine Handwerkerstruktur, die ihresgleichen sucht. Wenn Sie in Schwedt etwas brauchen, haben sie jedes Metallteil früher als in jedem Ballungszentrum dank unserer kurzen Wege und guten Strukturen“, erklärte Robin Huesmann.

Das Reallabor im Gebäude der ehemaligen Tapetenproduktion in Schwedt soll Gründern und Kreativen jene guten Bedingungen bieten, um ihre neuen Technologien oder Geschäftsideen auszuprobieren, sie mit Partnern der Industrie und Forschung, aber auch im Austausch mit anderen Start-ups weiterzuentwickeln. Huesmann nennt das eine Innovationscommunity, eine Gemeinschaft kreativer Köpfe, in der sich Ideen für intelligente Biomassenutzung, neue nachhaltige Produkte, Wiederverwertung von Stoffen oder CO2-Reduzierung gegenseitig befruchten.

Geplant sind dafür Ramp-up-Flächen für die Anlaufphase von Produkten, die Bereitstellung von Infrastruktur wie Dampf, Druckluft, Strom, schnellem Internetzugang, Maschinen, Büros, Schulungs- und Eventflächen. Selbst an Mentoren für die Gründer denkt Robin Huesmann: „Wir haben exzellent ausgebildete Rentner in Schwedt.“

Mit den Gründern, mit neuen Ideen und Ansiedlungen kommen auch junge Familien nach Schwedt, prophezeit Huesmann. „Wir müssen dafür kämpfen, die Forschung wieder nach Schwedt zu holen.“ Gemeinsam mit dem Start-up-Labor Schwedt und der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) soll das Reallabor dafür ein wichtiger Baustein sein. Vielleicht gelinge es sogar, so Huesmann, künftig Studierende in einem industrienahen Studiengang in Schwedt auszubilden und für coole Praktika in die Stadt zu locken. Vor allem für Kreislaufprozesse der Energieerzeugung und Stoffnutzung sieht Robin Huesmann Chancen in Schwedt, weshalb LEIPA auch vom Reallabor für Biokreislaufökonomie spricht.

Gemeinsam mit LEIPA bereitet die Stadt Schwedt/Oder aktuell den Antrag auf Fördermittel aus dem Just Transition Fund (JTF) der EU vor. JTF soll Schwedt helfen, die negativen Auswirkungen der Energiewende abzumildern und den sozialen und wirtschaftlichen Übergang zu schaffen. Dafür stehen insgesamt 110 Millionen Euro Fördermittel für Schwedt und die Uckermark bereit. Ziel müsse sein, sagte Robin Huesmann, dass sich das Reallabor selbst trage.

Im Ausschuss wurde außerdem über die Aktivitäten der HNEE und des Start-up-Labors Schwedt berichtet sowie über den Stand des Projektes neues Industriegleis.

LEIPA-Manager Robin Huesmann
LEIPA-Manager Robin Huesmann

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Schlagzeilen der Zukunft aus Schwedt
1. Zukunftswerkstatt zu Ideen und Projekten für den Strukturwandel
Wie könnte eine Schlagzeile aus Schwedt im Jahre 2045 lauten?

  • „7. Großansiedlung in
    Schwedt schafft 500 neue Arbeitsplätze“
  • „Alle Brandenburger Hochschulen forschen jetzt in Schwedt“
  • „Der Abschied vom Erdöl ist erfolgreich geschafft“ oder „Neue Wohnquartiere locken Zuzügler“.

Diese Antworten stammen von Teilnehmenden der 1. Zukunftswerkstatt der Stadt Schwedt/Oder, die jüngst an den Uckermärkischen Bühnen stattfand.Mehr als 60 Vertreter der Wirtschaft und Verwaltung, Verbänden, Initiativen und Vereinen diskutierten drei Stunden über die Zukunft von Schwedt. An vier Thementischen ging es dabei um bessere Erreichbarkeit und Infrastruktur, um wirtschaftliche Entwicklung, Innovation und Wissenschaft sowie Wohn- und Lebensqualität der Stadt. Konkret wurde zum Beispiel über bessere Zugtakte nach Berlin und Stettin, über die Sicherung guter Berufsausbildung und Fachkräfte in Schwedt, über Forschungsthemen für den Innovation Campus und das Reallabor oder über Treffs und Experimentierräume für junge Leute debattiert.

Die Ideen, Anregungen, Kritik, aber auch die Erwartungen und die fiktiven Schlagzeilen der Teilnehmenden dieser und einer zweiten Werkstatt im April fließen in die neue Zukunftskonzeption der Stadt ein. Mit Unterstützung eines Strategieteams schreibt die Stadt Schwedt/Oder aktuell einen Zukunftsplan für einen erfolgreichen Strukturwandel.

Der Plan soll die Ziele und Maßnahmen bündeln, die die Stadt angehen will, um den Industriestandort zu erhalten und die Transformation der Wirtschaft zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit zu unterstützen. Erklärtes Ziel ist es, betonte Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe, die Unternehmen und die Bevölkerung der Stadt in diesem Prozess mitzunehmen und einzubeziehen.

Auch alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, sich mit eigenen Vorschlägen, Meinungen und Erwartungen einzubringen, zum Beispiel bei der aktuell laufenden Online-Umfrage zur Zukunft von Schwedt. Sie läuft noch bis zum 25. März und fragt nicht nur nach konkreten Vorhaben wie dem Innovation Campus, dem Halbstundentakt nach Berlin oder der Transformation der PCK-Raffinerie. Sie bittet die Schwedterinnen und Schwedter auch, selbst eine Schlagzeile zu erfinden, die sie für Schwedt im Jahre 2045 erwarten oder sich wünschen.

Link zur Umfrage: https://survey.lamapoll.de/schwedtumfrage

Schwedt - 1. Zukunftswerkstatt
Schwedt - 1. Zukunftswerkstatt
Schwedt – 1. Zukunftswerkstatt

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Online-Umfrage zur Zukunft von Schwedt
Die Umfrage läuft bis zum 25. März 2024.
Mit einer Online-Umfrage zur Zukunft von Schwedt startet die Stadt in diesem Frühjahr eine Reihe von Angeboten zur Beteiligung am neuen Zukunftskonzept für Schwedt. Die Bürgerschaft und Unternehmen der Stadt sind aufgefordert, ihre Ziele, Erwartungen und Perspektiven zur Transformation des Industriestandortes und zum Strukturwandel in Schwedt einzubringen.

Die Umfrage läuft bis zum 25. März 2024.
Im April findet außerdem eine Zukunftswerkstatt mit Akteurinnen und Akteuren aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft statt.
Der Entwurf des neuen Zukunftskonzeptes wird auf der 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 erstmals der breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Schwedt erlebt gerade die größte Transformation ihrer Geschichte. Die Stadt will den Strukturwandel mit geeigneten Projekten und Maßnahmen aktiv unterstützen und gestalten. Ein Strategieteam entwickelt dafür eine Zukunftskonzeption, in die auch die Ideen, Meinungen und Impulse aus Bürgerschaft, Wirtschaft und Wissenschaft einfließen sollen.
Die Online-Umfrage ist einfach und kurz gehalten, anonym und leicht über einen QR-Code bzw. über den folgenden Link: https://survey.lamapoll.de/schwedtumfrage aufzurufen. Zu beantworten sind 10 Fragen, unter anderem zu den Erwartungen an die Transformation, zu Chancen und Risiken oder zur Bedeutung konkreter Vorhaben. Gefragt wird aber auch nach eigenen Ideen oder wie sich die Teilnehmenden Schwedt in der Zukunft vorstellen. Zusammen mit ein paar statistischen Angaben ist die Teilnahme in 10 bis 15 Minuten zu schaffen.

Online-Umfrage zur Zukunft von Schwedt
Online-Umfrage zur Zukunft von Schwedt

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Schwedt, die grüne Powerbank Deutschlands
Bundesagentur für Außenwirtschaft wirbt weltweit für Schwedt
Schwedt bekommt tatkräftige Unterstützung bei seinen Anstrengungen um Neuansiedlungen zur Transformation des Industriestandortes. Neben der Transformation zur Klimaneutralität vorhandener Industrien wirbt Schwedt auch um neue Investitionen in grüne Technologien.

Dafür hat Schwedt nach Ansicht der Germany Trade and Invest (GTAI) gute Voraussetzungen. Die Außenwirtschaftsagentur des Bundes vermarktet Schwedt und weitere Standorte als „Germanys Green Powerbanks“, die grünen Batterien Deutschlands.

Die GTAI ist kein Leichtgewicht. Sie hat mehr als 400 Mitarbeiter, davon 80 im Ausland, zum Beispiel in Dubai, San Francisco, Istanbul und Hongkong. Sie gilt als der Wegbereiter bei Auslandsgeschäften sowie Ansiedlungen in Deutschland. Im Rahmen des Zukunftspaketes zur Sicherung der PCK und Beschleunigung der Transformation in den ostdeutschen Raffineriestandorten und Häfen hat die GTAI einen Sonderetat erhalten und eine fünfköpfige Taskforce Transformation gegründet.

Diese Taskforce hat das Ziel, Investoren anzuwerben für die vom Strukturwandel betroffenen Regionen. Leiterin der Taskforce, die auch Schwedt vermarktet, ist Dr. Verena Schüren. Sie hat Politik und Volkswirtschaft an der FU Berlin studiert und über Innovationssysteme in Indien und Brasilien promoviert. Sie und ihr junges Team in Berlin haben bereits Erfahrungen bei der Anwerbung ausländischer Investoren gesammelt. Jetzt rührt die Taskforce die Werbetrommel für die Ansiedlungen an den Standorten Schwedt, Leuna, Rostock und Greifswald/Lubmin.

„Schwedt hat für Investoren im Bereich grüne Technologien viel zu bieten“, sagt Dr. Verena Schüren. „Der Standort verfügt über eine gewachsene Industrie mit vielen Fachleuten und technischem Verstand. Es herrscht eine hohe Akzeptanz der Industrie in der Bevölkerung, es gibt verfügbare grüne Energie, biogene Rohstoffe im Umfeld und wichtige Infrastruktur mit Pipelines und Stromleitungen. Wir sehen großes Potenzial für neue Wertstoffkreisläufe in Schwedt. Die Fördermittel, die Schwedt und den anderen Standorten exklusiv zur Verfügung stehen, sind außerdem ein wichtiges Signal für potenzielle Investoren zum Beispiel für den Ausbau des Wasserstoffnetzes. Auf Messen, Unternehmerreisen, Standortbesuchen und Investorenveranstaltungen werden wir für den Standort Schwedt werben.“

Mit den großen Unternehmen in Schwedt, der Kommunalpolitik und weiteren Akteuren des
Strukturwandels steht die Taskforce in engem Austausch. Bei einem Netzwerktreffen der Taskforce in Berlin stellte Schwedts Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe die Vorhaben der Stadt für den Strukturwandel vor. Die Entwicklung neuer Industrieflächen für Neuansiedlungen sei dabei ein Schwerpunkt, sagte Annekathrin Hoppe.

Chancen für Schwedt sieht die GTAI beispielsweise in der Produktion von grünem Wasserstoff, in nachhaltiger Energie- und Umwelttechnik, in der Rückgewinnung von Rohstoffen beispielsweise aus Batterien oder in der Verarbeitung von CO2. Eine von der GTAI in Auftrag gegebene Studie zu Wasserstoffpotenzialen in Strukturwandel-Regionen attestiert Schwedt und der Uckermark ein hohes Entwicklungspotenzial.

„Der Standort Schwedt kann eine grüne Industrie- und Energieregion werden“, sagte Dr. Verena Schüren nach dem Netzwerktreffen, „eine Green Powerbank für Deutschland“.

Schwedt, die grüne Powerbank Deutschlands

Schwedt, die grüne Powerbank Deutschlands
Schwedt, die grüne Powerbank Deutschlands

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Schwedt dockt in der Lausitz an
Bürgermeisterin besucht DOCK3 in Schwarze Pumpe und Startblock B2 in Cottbus
Schwedt plant ähnliche Vorhaben TRAFO und Reallabor.
Bei einer zweitägigen Reise hat die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe mit einem Team der Wirtschaftsförderung mehrere Projekte des Strukturwandels in der sächsischen und brandenburgischen Lausitz besucht.

Die Braunkohle-Region befindet sich wie der Raffineriestandort Schwedt in einer umfassenden Transformation.

Die Delegation besuchte das Gründungszentrum Startblock B2 in Cottbus, das Kompetenzzentrum DOCK3 Lausitz am Industriepark Schwarze Pumpe bei Spremberg und die Kommunen Bautzen und Hoyerswerda im Freistaat Sachsen.

Schwedt hat vergleichbare Vorhaben, um die Transformation des Industriestandortes zu
Klimaneutralität zu unterstützen. Als Bestandteile eines Innovation Campus will die Stadt das TRAFO in der Stadtmitte errichten, ein Transformations-Zentrum vergleichbar dem Startblock B2, und ein Reallabor mit Makerspace am Industriestandort LEIPA ähnlich dem DOCK3. Komplettiert werden soll der Campus mit einem neuen Lehrtechnikum und DemoHub am Raffineriestandort PCK.

Für die Schwedter Projekte laufen intensive Vorbereitungen, um zeitnah die Förderanträge zu stellen. „Wir können von den längeren Erfahrungen der Lausitz im Strukturwandel und Transformationsprozess lernen und profitieren“, sagte Annekathrin Hoppe im Anschluss an die Reise. „Die Betreiber und die Oberbürgermeister der Städte haben uns engagiert, kollegial und transparent Einblick gewährt. Das hilft uns sehr bei der Konzeption, der Antragstellung sowie bei den Fragen zu Kosten und Betriebsmodellen.“

Das Gründungszentrum Cottbus wurde im Jahr 2021 eröffnet und erreichte innerhalb kürzester Zeit eine sehr hohe Auslastung. „Die Projekte der Lausitz sind sicher nicht eins-zu-eins auf Schwedt übertragbar“, ergänzte Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung. „Aber sie zeigen uns, dass solche Vorhaben wie das TRAFO oder das Reallabor in Schwedt machbar sind, dass sie funktionieren können und worauf wir achten müssen. Wir haben Mut für unsere Projekte geschöpft und die Zuversicht, dass wir das schaffen.“

Der Erfahrungsaustausch ging bis zu Fragen der Heizung, Werkstatteinrichtung, Ausstattung, Preislisten oder Essensversorgung in den Zentren.

Dankbar nahmen die Schwedter das Angebot an, Details und Nachfragen zeitnah weiter zu vertiefen und luden die Lausitzer zu einem Gegenbesuch ein.

Angenehm überrascht waren die Schwedter, wie direkt sich der Bund und die beiden Länder mit eigenen Forschungsprojekten und Instituten in der Lausitz engagieren, zum Beispiel mit dem Deutschen Zentrum für Astrophysik (DZA) in Görlitz, dem Smart Mobility Lab-Forschungscampus Lausitz in Hoyerswerda, dem Bauforschungszentrum LAB in Bautzen und dem Forschungszentrum für Kreislaufwirtschaft im Industriepark Schwarze Pumpe. So ein Institut oder Forschungsprojekt als Zugpferd für neue Technologien und Entwicklungen wünschten sich die Schwedter auch für den Innovation Campus in Schwedt.

 

Besuch in der Lausitz
Besuch in der Lausitz

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Technikfans lassen Roboter kreisen
Forschungs- und Robotik-Wettbewerb am Technikstützpunkt Schwedt
Roboter sind noch nichts für Kinder? Von wegen! Die 10- bis 16-jährigen Schüler Kira, Leo, Oskar, Anna und Arved haben beim Regionalausscheid der First Lego League am Sonnabend in Schwedt das Robot-Game gewonnen.

Ihr selbstgebauter Roboter aus Lego-Bausteinen steuerte mit Abstand am besten über den quietschbunten Wettkampf-Parcours und erledigte wie von selbst die diesjährigen Aufgaben aus dem Bereich der Künste: eine Kamerafahrt am Filmset, Lichteffekte beim Konzert und ein Kunstwerk für VR (Virtuelle Realität) rotieren zu lassen.

Fünf Teams aus Prenzlau, Angermünde, Schwedt, Bad Freienwalde und Berlin haben sich diesmal am Wettbewerb beteiligt. Der Technikstützpunkt „TechBil“ trug den Ausscheid zum 10. Mal aus. Leider mussten zum Jubiläum
einige Teams krankheitsbedingt absagen. Dennoch herrschte in den Räumen und auf den Schulfluren der Talsand-Gesamtschule wieder kreativer Geist und
Leidenschaft für Roboter, Sensoren, Motoren, Konstruktionen und Steuerungen.

Eigentlich ist das Spiel mit den Robotern nur ein Hobby, das die Kinder in der AG Lego-Robotik zusammenbringt. Es ist aber viel mehr als nur Spiel und Interesse an Technik, stellt Leiter Sven Ketel fest. „Die Kinder lernen spielerisch, wie man komplexe Aufgaben angeht, forscht und im Team die
beste Lösung findet“, sagt der Informatik-Lehrer. Arved (15) vom Schwedter Gauß-Gymnasium will später auf jeden Fall etwas Technisches studieren: „Vielleicht Maschinenbau, aber etwas mit Computertechnik und Programmieren“, sagt er.

So wie Florian Görmann. Der 21-Jährige aus Berkholz-Meyenburg war viele Jahre selbst begeisterter Teilnehmer der Lego-League. Diesmal hilft er ehrenamtlich als Schiedsrichter. „In der Arbeitsgemeinschaft hier am Technikstützpunkt hatte ich damals meine ersten Erfahrungen mit Programmabläufen und Schaltplänen. Das hat vor allem Spaß gemacht und sicher auch meine Begeisterung für Robotik geweckt“, sagt Florian Görmann.
Aktuell stehen diese Programmpläne wieder auf der Agenda bei seinem Studium an der TU Bergakademie Freiberg. Er wird Ingenieur für Robotik.

Sieger der Gesamtwertung wurde am Ende das Team VR-Robots2 aus Berlin. Das Schwedter Team um Betreuer Marko Härtel hat bei den Disziplinen Robot-Game und Roboter-Design mit Abstand gewonnen. Die Gäste aus Berlin waren jedoch in drei der vier Wettkampfdisziplinen jeweils Zweitplatzierte und überholten so die Schwedter knapp nach Punkten. Sie dürfen als Sieger zum Regionalfinale in Eberswalde.

Auch das lernen die Teilnehmer: Erfolgserlebnisse, Niederlagen und trotzdem weiterzumachen. Der Schwedter Technikstützpunkt will mit Unterrichtsprojekten und Schüler-AGs Kinder und Jugendliche frühzeitig an Naturwissenschaften, Technik und neue Technologien heranführen und dafür begeistern.

Der Schwedter Technikstützpunkt wird auch für Workshops, Makerabende und eine offene Bürgerwerkstatt genutzt. Um Schwedt fit für den Strukturwandel zu machen, soll das Angebot sogar noch ausgebaut und besser ausgestattet werden. Die Stadt Schwedt/Oder plant eine neue Heimstatt für den Technikstützpunkt und die Bürgerwerkstatt im neuen „TRAFO“, dem Zentrum für Transformation, das
2027 in Schwedts Mitte errichtet werden soll. Dann werden die Schüler der Robotik-AG und andere Ingenieurinnen und Ingenieure von Morgen erste Nutzer des geplanten Innovation Campus in Schwedt.

Ergebnis des Regionalausscheid First LEGO League 2024 in Schwedt:

1. VR-Robots2 aus Berlin
2. SDT Connections aus Schwedt
3. GBB fit for Future aus Bad Freienwalde

 

Forschungs- und Robotik-Wettbewerb am Technikstützpunkt Schwedt
Forschungs- und Robotik-Wettbewerb am Technikstützpunkt Schwedt

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Mein Schwedt der Zukunft
Bürgermeisterin ruft Kinder und Jugendliche zum Kreativ-Wettbewerb auf
Wie sieht Schwedt in der Zukunft aus? Wie soll die Nationalparkstadt aussehen? In was für einer Stadt möchten Kinder und Jugendliche von heute später einmal leben, arbeiten und alt werden?

Die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe ruft die Jugend der Stadt zum Kreativ-Wettbewerb „Mein Schwedt der Zukunft“ auf. Kinder und Jugendliche von 4 bis 20 Jahre können ihr Zukunftsbild von Schwedt zeichnen, malen, basteln oder am Computer gestalten und bis zum 30. April einsenden. Eine Jury des Internationalen Zeichenwettbewerbs „FLOW“ bewertet die Einsendungen.

Die besten Arbeiten werden auf der 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 an den Uckermärkischen Bühnen ausgestellt und prämiert. Zu gewinnen gibt es Geldpreise im Gesamtwert von über 500 Euro sowie attraktive Sachpreise.

Den Startschuss für den Wettbewerb gab die Bürgermeisterin auf dem diesjährigen Neujahrsempfang der Stadt. Mit den Worten „…und was, wenn es klappt?“ warb Annekathrin Hoppe dafür, sich angesichts der großen Herausforderungen, vor denen Schwedt steht, nicht entmutigen zu lassen und beherzt nach vorne zu schauen.

Wie könnte Schwedt im Jahr 2070 aussehen, wenn die Transformation zu Klimaneutralität und Nachhaltigkeit gelingt? Die Bürgermeisterin entwarf ein Zukunftsbild von Schwedt mit grüner Raffinerie, neuen Technologien und vielen neuen Einwohnern, die in Schwedt leben und arbeiten wollen. „Unser erklärtes Ziel ist es, dass Schwedt der Platz für morgen, der Platz für die Zukunft unserer Kinder wird. Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren“, sagte Annekathrin Hoppe, „Ich möchte deswegen die Frage nach der Zukunft an unsere Kinder und Jugendlichen richten: Wie stellt Ihr Euch Schwedt in der Zukunft vor? Wie soll Euer Schwedt aussehen, wenn es klappt?“

Die 1. Schwedter Zukunftskonferenz am 28. Mai 2024 wird den passenden Rahmen für die Ausstellung der Bilder bieten. Alle Schwedter Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an der Beratung und Diskussion der Zukunftspläne für Schwedt teilzunehmen und zu erfahren, wie sich die Jugend diese Zukunft vorstellt.

„Mein Schwedt der Zukunft“.
Kreativ-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche von 4 bis 20 Jahren
Einsendungen bis zum 30. April an:
Internationaler Zeichenwettbewerb FLOW
Lindenallee 62A, 16303 Schwedt/Oder,

 

Mein Schwedt der Zukunft“. Kreativ-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche
„Mein Schwedt der Zukunft“. Kreativ-Wettbewerb für Kinder und Jugendliche

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Zukunftskonzept für Schwedt/Oder
Strategie-Team berät Schlüsselprojekte zur Transformation
Die Errichtung des Innovation Campus, neue Gewerbe- und Industrieflächen für Ansiedlungen und ein zweites Industriegleis bis zum Hafen sind drei Schlüsselprojekte, mit denen die Stadt Schwedt/Oder die Transformation des Industriestandortes konkret unterstützen will.

Wie diese Förderprojekte zügig vorangebracht werden können, hat das Strategie-Team für den Strukturwandel in Schwedt auf seiner zweiten Klausur kurz vor dem Jahreswechsel beraten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung sowie beauftragte Beratungs- und Planungsbüros tagten dazu in der denkmalgeschützten Tabakfabrik Vierraden.

Der Prozess habe Fahrt aufgenommen, schätzte Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung ein. „Aktuell finden viele Abstimmungen mit den Partnern und Fördermittelgebern statt. Auf Projektebene kommen wir gut voran, hinter den Kulissen wird mit großem Personalaufwand daran gearbeitet “, so Pozdorecz. Er räumte aber auch ein, dass es noch viele Unklarheiten vor allem hinsichtlich der Förderung gebe. Im Frühjahr erwarte die Stadt dazu endlich mehr Klarheit.

Fortschritte gebe es beim Projekt des Innovation Campus. Für das TRAFO, das Zentrum für Transformation mitten in Schwedt, fanden erste Nutzerworkshops statt. Bis Anfang 2024 sollen die Voraussetzungen für die Förderung vorliegen. Auch zum geplanten Reallabor, Lehr-Technikum und Demo-Hub für den Campus gab es Abstimmungen, u. a. mit den Partnern Leipa, PCK und Landkreis Uckermark.

Um die Ansiedlungen neuer, innovativer Firmen am Standort zu fördern, wird aktuell ein Konzept zur Entwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen erarbeitet, das bis April 2024 vorliegen soll. Darin schlagen die Planungsbüros die Erweiterung bestehender Areale
sowie Suchräume für zusätzliche größere Flächen entlang vorhandener Infrastruktur vor, etwa an der B 2 oder am geplanten neuen Industriegleis.

Neu in die Projektliste aufgenommen wurde die Entwicklung des Industrie- und Gewerbegebiets in Pinnow. Eine Machbarkeitsstudie soll die Potenziale und den Investitionsbedarf auf der Fläche der mitverwalteten Gemeinde Pinnow klären.

Für das neue Bahngleis zum Hafen, das gleichzeitig das Innenstadtgleis vom Güterverkehr entlasten und für mehr Personenzüge sorgen soll, will die städtische Gesellschaft Infra Schwedt die Wirtschaftlichkeitsberechnung bis zum Jahresende vorlegen.
Das Großprojekt wird nach vorsichtigen Schätzungen mehr als 100 Millionen Euro kosten. „Das zweite Gleis macht wirtschaftlich Sinn und ist auch gut für die Stadt und einen besseren ÖPNV“, sagte Geschäftsführer Dirk Sasson. „Entscheidend wird sein, dass dafür wirklich die Fördergelder bereitstehen, die der Stadt versprochen wurden.“
Im Frühjahr 2024 will Schwedt den Förderantrag für das Schlüsselprojekt stellen.

Ein weiteres Projekt hat die Stadt bereits gestartet. So wurde im Dezember die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für das Projekt Stoffströme und Ringleitung ausgeschrieben. Untersucht werden soll, welche vorhandenen und geplanten Stoffströme für regionale Kreisläufe genutzt und welche Medientrassen dafür ausgebaut werden können, eng im Zusammenhang mit der notwendigen Forschung und Entwicklung für solche Projekte.

Die Agenturen Complan Kommunalberatung, Regionomica GmbH Berlin und Raumperspektiven Stephan Kathke stellten auf der Klausur erste Eckpunkte für das Zukunftskonzept Schwedt 2045 vor. „Die Stadt ist für eine erfolgreiche Transformation gut gerüstet“, erklärte Berater Stephan Kathke. „PCK hat eine Strategie, es gibt innovationsbereite Unternehmen sowie eine politische und finanzielle Unterstützung für den Strukturwandel. Für eine positive Entwicklung mit einer breiteren Basis an Zukunftsindustrien vor Ort und Zuzug in der Region ist die zügige und erfolgreiche Umsetzung der Schlüsselprojekte eine Grundvoraussetzung.“ Laut Kathke habe die bessere Erreichbarkeit der Stadt mit einem höheren Regionalexpress-Takt höchste Priorität. Schwedt müsse sein Potenzial für Neuansiedlungen nutzen und sich in der Stadtentwicklung stärker auf Zuzug ausrichten. Das Zukunftskonzept soll Ziele und Szenarien der Entwicklung des Standortes sowie notwendige Schritte dahin benennen.

Geplant ist, dass die Konzeption mit breiter Beteiligung von Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit entsteht. Nach Umfragen und Workshops soll das Zukunftskonzept bei der
1. Schwedter Zukunftskonferenz im Mai 2024 an den Uckermärkischen Bühnen erstmals öffentlich vorgestellt werden.

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Schwedt/Oder und Teut arbeiten zusammen
Vertrag zur finanziellen Beteiligung an Windenergieanlagen unterzeichnet
Seit Mai 2023 ermöglicht der § 6 EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) eine finanzielle Beteiligung der Gemeinden an Projekten im Bereich der Erneuerbaren Energien.

Zu diesem Zweck dürfen Anlagenbetreiber den Gemeinden, die von der Errichtung einer Anlage betroffen sind, Beträge durch einseitige Zuwendungen ohne Gegenleistung anbieten. Die Stadt Schwedt/Oder und die Teut
Unternehmensgruppe haben am 16. Oktober 2023 einen entsprechenden Vertrag zur finanziellen Beteiligung an Windenergieanlagen gemäß § 6 EEG unterzeichnet.

Die Teut Unternehmensgruppe, ein regionaler Akteur im Bereich der Erneuerbaren Energien und Betreiber von Windenergieanlagen, ist die erste Firma, die mit diesem Angebot auf die Stadt Schwedt/Oder zugegangen ist und einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen hat.

Die finanzielle Beteiligung gemäß § 6 EEG ist – entgegen dem Windenergieanlagenabgabengesetz – keine Pflichtabgabe der Betreiber, sondern eine freiwillige Zahlung. Damit möchte die Teut Unternehmensgruppe die Stadt Schwedt/Oder bei ihren lokalen Projekten unterstützen und ein beispielgebendes Vorbild für andere Betreiber von Erneuerbaren Energieanlagen sein. Mit diesem Schritt wollen beide Vertragspartner ein deutliches Zeichen für den Einsatz Erneuerbarer Energien setzen und zu deren Akzeptanzsteigerung in der Stadt und ihren Ortsteilen beitragen.

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„Wenn die Transformation funktioniert, dann hier in Schwedt!“
PCK-Geschäftsführer informiert Ausschuss für Strukturwandel und Transformation (AST)
Die PCK Raffinerie Schwedt ist bereits mittendrin in der Transformation. Das machte Ralf Schairer, Sprecher der Geschäftsführung, im Ausschuss für Strukturwandel und Transformation der Stadtverordnetenversammlung Schwedt/Oder deutlich.

In der jüngsten Sitzung des AST in Schwedt stand Schairer den Mitgliedern des Ausschusses Rede und Antwort zur aktuellen Situation der Raffinerie und zur geplanten Transformation.

Der Geschäftsführer informierte über die „kleine“ Transformation von russischem zu nicht russischem Öl, die erfolgreicher laufe, als man das erwartet hatte, und über erste Schritte auf dem Weg zur „großen“ Transformation, mit dem Ziel der CO2-Neutralität.
Ralf Schairer nahm sich Zeit, präsentierte Fakten, erläuterte Zusammenhänge und Hintergründe. Sein Vortrag über PCK, das Projekt „Rostock only“, Zukunftspläne und
Standortbedingungen dauerte fast eine Stunde.

Der Manager sprach auch Klartext darüber, wie gigantisch groß und teuer die Herausforderung ist, die sich Deutschland mit der Klimaneutralität bis 2045 zum Ziel gesetzt hat. Er kritisierte bestehende Hemmnisse wie die „Regulierungswut der EU“, zu viel Bürokratie, zu hohe Standards und forderte klare, verlässliche Regularien für die Industrie. „Wir müssen die Transformation dennoch angehen und ich bin überzeugt, wenn sie funktioniert, dann hier in Schwedt“, so Ralf Schairer vor den Stadtverordneten und zahlreichen Gästen im Publikum.

Ralf Schairer ist seit 18 Monaten in Schwedt. Vor PCK hat er in zehn Raffinerien gearbeitet, in Europa, den USA und im Mittleren Osten. Fünf Jahre leitete er die größte deutsche Raffinerie MiRO in Karlsruhe. Nach mehr als 30 Jahren Erfahrung im Raffineriegeschäft sagt der Topmanager: „PCK ist wirklich eine Spitzenraffinerie in Europa, im Wettbewerb der 35 Raffinerien sind wir unter den Top 5“. Er lobte die Menschen, die vor 65 Jahren das Erdölverarbeitungswerk am Reißbrett entworfen haben, für die durchdachte Technik, kluge Anordnung der Anlagen und Verbindung mit dem Kraftwerk. Darauf könne man stolz sein. Diese Vorteile verhelfen PCK noch heute zu guter Anlagenverfügbarkeit, rückstandsfreier Produktion und hoher Wertschöpfung, erklärte Schairer.

Für die Zuhörer hatte Ralf Schairer drei Kernbotschaften:

1. PCK läuft robust. Bis Ende Oktober hat PCK 6,5 Mio. Tonnen Rohöl über Rostock und Druschba erhalten und verarbeitet, fast alle Anlagen sind in Betrieb, auch Bitumen wird geliefert.

2. PCK sichert seine Versorgung. Das Projekt „Rostock only“ kostet 420 Mio. Euro und soll PCK 9 Mio.Tonnen Rohöl im Jahr sichern. Das „Go“ aus Brüssel wird bis Weihnachten erwartet. Geplant sind eine 2. Rohölentladung in Rostock, neue Pipeline-Pumpen und neue Lagertanks.

3. PCK hat einen Plan für die Zukunft. 2024 will PCK zusammen mit Siemens Energy den Bau eines 50 Megawatt-Elektrolyseurs als Einstieg in die Produktion von grünem
Wasserstoff starten.

Schairer nannte mehrere Gründe, warum gerade Schwedt so gute Voraussetzungen für die Transformation einer Erdölraffinerie habe, für die es große Mengen an grünem Strom brauche. „Bei uns am Raffineriezaun läuft die Uckermark-Leitung entlang, wir haben das Umspannwerk Vierraden, die Infrastruktur ist da. Da gehen nennenswerte Mengen an grünem Strom durch. Diese gute Situation haben Raffinerien in Süddeutschland nicht“, erklärte Schairer. Schwedt habe außerdem ausreichend Flächen, nicht nur in der Raffinerie, sondern auch in der Umgebung für den Ausbau der Erneuerbaren Energie. „Und Schwedt hat Zugang zu Wasserstoff. Wir sind im Kernnetz-Ausbauplan der Bundesregierung mit einem Anschluss an die Eugal-Pipeline, die keine 10 Kilometer von uns entfernt liegt“, sagte Schairer.

Wichtig war dem PCK-Chef, zu betonen, dass Wasserstoff allein noch keine Lösung sei. Um zu grünem Kohlenwasserstoff zu kommen, habe Schwedt ebenfalls gute Voraussetzungen, zum Beispiel mit Verbio und Leipa. Die geplante 50 Megawatt Anlage zur Produktion von grünem Wasserstoff will PCK im Sommer 2024 beantragen. Er bezifferte die Investitionskosten auf circa 150 Mio. Euro. Der Elektrolyseur soll in einer zweiten Ausbaustufe bis 100 Megawatt erweitert werden. So eine große Anlage, sagte
Schairer, gibt es bisher nicht in Deutschland. Die Vision für eine grüne PCK im Jahr 2045, die Schairer dann nicht mehr als Raffinerie, sondern als Verbundkraftwerk bezeichnet,
sieht schließlich den Ausbau der Wasserstoff-Produktion auf 5000 Megawatt vor und die Herstellung von 3 Mio. Tonnen grünen Produkten wie zum Beispiel CO2-neutrales
Kerosin.

Die Anwesenden erhielten auch interessante Einblicke in interne Abläufe der PCK. So stellte Schairer die enorme Herausforderung für die Mitarbeitenden im Vertrieb und in der Messwarte dar, die bisher Öl aus Russland über eine einzige Pipeline mit ständig gleicher Liefermenge und Qualität erhielten und nun 25 Rohölen unterschiedlichster Qualitäten und Mengen aus drei Quellen verarbeiten müssen.

Interessant war auch, dass PCK-Produkte mehr denn je gefragt sind. Ralf Schairer informierte, dass PCK eine deutschlandweite Versorgungsrelevanz habe, nicht nur im
Nordosten. Man versorge über die Schiene zurzeit auch Süddeutschland. Dort gebe es in mehreren Raffinerien Stillstände und auch die Schifffahrt auf dem Rhein war zeitweise wegen Hochwasser eingestellt.
Wie die Stadt die Raffinerie auf dem Weg zur Transformation wirksam unterstützen könnte, war eine der Fragen aus dem Ausschuss an den Geschäftsführer. Ralf Schairer antwortete, dass der zweite Gleisanschluss für PCK strategisch wichtig sei und dass das Lehrtechnikum des geplanten Innovation Campus sinnvoll wäre. Dafür müsse das EU-Förderprogramm JTF (Just Transition Fond) in die Gänge kommen. Die Nachfrage, ob sich PCK seitens der Politik im Stich gelassen fühle, verneinte Schairer. Er nehme in den Taskforce-Sitzungen eine deutliche Unterstützung durch den Ministerpräsidenten und die
Landesregierung war.

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Schwedter Fernwärme 4.0 Thema auf Energiewende-Kongress
Die Stadt Schwedt/Oder hat sich mit dem Projekt Fernwärme 4.0 der Stadtwerke auf dem Energiewende Kongress der Deutschen Energie-Agentur (DENA) 2023 präsentiert.
Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe erklärte in einer Videobotschaft den Kongressteilnehmenden die Pläne und guten Ausgangsbedingungen für die Versorgung von Schwedt mit grüner Fernwärme. Das Netz der Stadtwerke versorge schon jetzt 90 Prozent aller Haushalte, eine Umstellung würde das Heizen in Schwedt auf einen Schlag fast komplett klimaneutral machen.

Mit solchen Projekten und ihrem Mut zum Wandel wird Schwedt immer öfter zum Beispielgeber für andere Kommunen. Vor den 1200 Teilnehmenden sprach das Schwedter Stadtoberhaupt aber auch Klartext über die Voraussetzungen für den Erfolg solcher Projekte. Die Wärmewende müsse für die Bevölkerung bezahlbar bleiben, sagte sie und forderte zügige Entscheidungen der Politik über die Förderung solcher kommunalen Projekte.

Der Energiewende Kongress der Deutschen Energie-Agentur fand vom 13.-14. November 2023 im Kuppelsaal des Berlin Congress Centers am Alex statt. Diesmal standen Digitalisierung, kommunale Wärmeplanung und Energiedienstleistungen im Mittelpunkt. Klicken Sie hier für einen Rückblick des Energiewende Kongress der Deutschen Energie-Agentur 2023.

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Namenstaufe für Campus-Neubau
Aus Zungenbrecher wird „Das TRAFO – Zentrum für Transformation“
Der für 17 Millionen Euro geplante Neubau eines Transformations- und Service-Zentrums für den Innovation Campus Schwedt wird schlicht und einfach TRAFO heißen. Der Ausschuss für Strukturwandel und Transformation beriet auf seiner Sitzung am 24. Oktober 2023 über drei Namensvorschläge und votierte für die Bezeichnung „Das TRAFO – Zentrum für Transformation“.

Das Gebäude für Studierende, Startups, Bildung und Coworking wird bis 2027 mitten in Schwedt, zwischen Oder-Center, Bahnhof Mitte und Zentralem Omnibusbahnhof, gebaut. Büros, Labore, Seminarräume und Werkstätten bieten dort Platz für neue Technologien, Ideen und Netzwerke zur Transformation des Industriestandortes Schwedt. Auf dem ersten Neubau für den geplanten Campus ist übrigens eine Fotovoltaikanlage, kombiniert mit einer Dachbegrünung, geplant.

Ein Jahr nach Verkündung des Zukunftspaketes der Bundesregierung für Schwedt nutzte die Stadtverwaltung die Ausschusssitzung, um eine erste Bilanz zu ziehen, was seither passiert ist. Philip Pozdorecz, Leiter der Wirtschaftsförderung, zählte jedoch zunächst auf, was nicht passiert sei: „Die Fernwärme ist nicht ausgefallen, die Wohnungen sind nicht kalt geworden, PCK musste nicht komplett runterfahren.“, fasste Pozdorecz zusammen. Stattdessen, zählte er auf, funktioniere die Treuhandlösung, PCK sei wieder zu 80 Prozent versorgt, habe den Ausbau der Rostock-Pipeline beantragt, Wasserstoffprojekte mit Siemens und Enertrag gestartet und ein erstes Startup für grüne Technologie auf dem Gelände. „PCK ist bei der Jugend weiterhin beliebt, das zeige das Interesse von 1400 Besuchern bei der Langen Nacht der Ausbildung“, so Philip Pozdorecz.

Die Stadt Schwedt habe ihrerseits in dem einen Jahr einen breiten Förderrahmen von rund einer Milliarde Euro für Schwedt und die Region eingeworben, davon rund eine halbe Milliarde Euro für kommunale Projekte. Ende 2023 wurden die ersten Fördergelder für das Startup-Labor und für die Expertenteams zur Steuerung und Begleitung der Transformation bewilligt. Die Stadt arbeitet aktuell gemeinsam mit Partnern an insgesamt 40 Zukunftsprojekten für Schwedt.

Im Ausschuss wurden außerdem das erste Startup bei PCK vorgestellt und Pläne für die Wasserstoffregion Uckermark-Barnim.

Die Sitzungen des Ausschusses sind öffentlich. Wer sich anschließend über die Inhalte und Themen informieren möchte, findet die Dokumente auf der Internetseite der Stadt, im Bürgerinfoportal der Stadtverordnetenversammlung www.schwedt.eu/svv

Die nächste Sitzung des Ausschusses für Strukturwandel und Transformation findet am Dienstag, dem 21. November 2023, um 16:30 Uhr, in der Aula der Astrid Lindgren Grundschule in der Dr.-Theodor-Neubauer-Straße 3 statt.

 

Entwurf des Architekturbüros Kleyer, Koblitz, Letzel, Freivogel aus Berlin, für das Transformations- und Servicezentrum
Entwurf des Architekturbüros Kleyer, Koblitz, Letzel, Freivogel aus Berlin, für das Transformations- und Servicezentrum

Ausschuss für Strukturwandel und Transformation am 24. Oktober 2023
Ausschuss für Strukturwandel und Transformation am 24. Oktober 2023

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Fachkonferenz zur Transformation
PCK Schwedt und DGMK veranstalten Fachkonferenz zur Transformation
„Wir bewegen Berlin und Brandenburg – auch morgen!“ ist der Titel der Fachtagung zur Transformation am 19. Oktober an den Uckermärkischen Bühnen in Schwedt.

Die PCK Raffinerie Schwedt und die Deutsche Wissenschaftliche Gesellschaft für nachhaltige Energieträger, Mobilität und Kohlenstoffkreisläufe e.V.
(DGMK) laden ein zu mehr als 20 Fachvorträgen und einem Erfahrungsaustausch in Sachen Transformation.

Dabei sein werden Vertreter:innen der lokalen, nationalen und internationalen Wirtschaft, aus Politik und Wissenschaft. Mehr als 240 Teilnehmer:innen sind
bereits angemeldet.

Der Industriestandort Schwedt steht auf dem Weg zur Klimaneutralität vor einem umfangreichen Transformationsprozess. Dafür bedarf es nach Ansicht von PCK bester Verfahren und Technologien, Innovation sowie Kooperationen und guter Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten aus Wissenschaft, Politik und der Wirtschaft aus den verschiedenen Sektoren.

Auf der Tagung kommen zum Beispiel Expert:innen für grüne Kraftstoffe, Decarbonisierung, Wasserstoff und grünes Methanol zu Wort, Vertreter:innen namhafter Firmen und Einrichtungen wie Siemens Energy, Enertrag, BASF und
McKinsey, vom Leibniz-Institut, Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und von der TU Berlin.

Die Themen reichen von Investitionshemmnissen für die
Wirtschaft über Wasserstoffnetze bis hin zum ersten Plasma-Katalyse-Reaktor des Startups refuel.green in Schwedt.

David Laban, Leiter für Strategie bei PCK Schwedt, hat die Fachkonferenz initiiert und gemeinsam mit Kolleg:innen vorbereitet. „Wir spüren ein großes Interesse am
Thema Klimaneutralität. Das ist erfreulich, denn wir haben gelernt, dass wir uns alle gemeinsam auf den Weg in die grüne Zukunft machen müssen. Wir haben in Schwedt die besten Bedingungen, Fachleute und Ideen für die Transformation. Aber wir brauchen dafür auch die Unterstützung der Politik“, sagt David Laban.

Für Rückfragen:
Viola Brocker
v.brocker@pck.de

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Goldstaub für Investorinnen und Investoren
Der Industriestandort Schwedt präsentiert sich auf der Expo Real in München vom 4. bis 6. Oktober 2023

Anfang Oktober lockt die Expo Real, Europas größte Immobilienmesse, wieder zehntausende Fachbesucherinnen und Fachbesucher nach München. Unter den mehr als 1800 Ausstellenden ist auch die Stadt Schwedt/Oder mit einem eigenen Auftritt am Gemeinschaftsstand von Berlin-Brandenburg dabei. Ziel des Messeauftritts ist, Schwedt als Industriestandort überregional bekannter zu machen und ganz selbstbewusst als den Platz für Morgen für neue Projekte und Investitionen zu präsentieren.

Die Schwedter Wirtschaftsförderung reist dafür nach München und hat ein besonderes Pfund für Investoren im Gepäck: Goldstaub.
Der Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung, Philip Pozdorecz, erklärt: „Wir haben in Schwedt das, was Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach gern als ‚Goldstaub‘ im internationalen Standortwettbewerb bezeichnet, nämlich große, zusammenhängende Gewerbeflächen. Wir wollen die großen Potenziale unserer Stadt für die Energiewende und die Transformation präsentieren. Schwedt hat große Industrieflächen und mehr als 160 Hektar Erweiterungsfläche.“

Die Stadt Schwedt ist tatsächlich mit 1522 Hektar Gewerbe- und Industriefläche der größte Industriestandort Brandenburgs und hat neben dem konkurrenzlosen Flächenpotenzial in Nachbarschaft zu PCK und Leipa auch wichtige Infrastruktur für die Energiewende zu bieten. Schwedt punktet da mit dem Industriepark der PCK, Hafen, Gleisanschluss und Pipeline, dem direkten Zugang zu grünem Strom aus großen Windparks in der Uckermark und damit zur möglichen Produktion von grünem Wasserstoff.

Die Transformation des Industriestandortes Schwedt zu Klimaneutralität, Nachhaltigkeit und innovativer industrieller Wertschöpfung ist schon jetzt in vollem Gange. Die Industrie arbeitet an neuen Konzepten zur Ablösung fossiler Energieträger (Wasserstoffprojekt Hype+ von PCK und Enertrag), Verbio stellt in Schwedt in großem Maßstab Biokraftstoffe her und der Papierproduzent Leipa engagiert sich für den Ausbau der
Biokreislaufwirtschaft.

Die Stadt hat ihrerseits eine Reihe kommunaler Projekte für den Strukturwandel angeschoben wie grüne Fernwärme, einen Innovation Campus und den Ausbau des Bahn-, Straßen- und Schiffsverkehrs. Der Wirtschaftsstandort Schwedt, so die Botschaft zur Expo Real, hat schon jetzt gute Voraussetzungen für die Energiewende und mit dem Zukunftspaket der Bundesregierung stehen dafür mehr als 600 Mio. Euro Fördermittel bereit.

Nicht zuletzt kann Schwedt auf eine einmalige Nachbarschaft des
Industriestandortes mit einem Nationalpark verweisen, dem einzigen im Land Brandenburg: dem Nationalpark Unteres Odertal.

Philip Pozdorez wird die Stadt Schwedt/Oder während der Expo Real auf einem Forum zum Brandenburgtag des Gemeinschaftsstandes Berlin-Brandenburg vertreten und für Schwedt die Werbetrommel rühren. „Auch wenn die großen Flächen, die Schwedt für neue Ansiedlungen bereithält, erst noch entwickelt werden müssen, wollen wir das Interesse schon jetzt wecken und zeigen, dass Schwedt der Platz für morgen ist“, sagt Philip Pozdorecz.

Wer sich über konkrete Projekte informieren möchte oder den Austausch sucht, ist herzlich eingeladen, die Wirtschaftsförderung der Stadt Schwedt/Oder in Halle B2 Stand 420 zu besuchen.

Pressemitteilung als PDF

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Spaziergang in die Zukunft
Stadt Schwedt stellt Bürgern erstes Projekt des Strukturwandels vor

Mehr als 60 Bürgerinnen und Bürger sind am 1. September 2023 der Einladung der Stadt zum 1. Schwedter Transformationsspaziergang gefolgt.

Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe, Architekten und Projektbeteiligte stellten erstmals die Pläne eines Transformations- und Servicezentrums für den Innovation Campus öffentlich vor. Das Gebäude soll an zentraler Stelle zwischen Oder-Center, Bahnhof Mitte und Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) entstehen. Auf dem Spaziergang über das Areal konnten die Gäste den Entwurf der Architekten und den Bauplatz kennenlernen und zeitgleich erfahren, was am Bahnhof, am ZOB und am ehemaligen Irisch Pub geplant wird.

Die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe eröffnete die Open-Air-Veranstaltung. „Plötzlich ist ganz viel Tranformation in unser Leben getreten. Die Transformation betrifft die Wirtschaft, die Stadt, die ganze Gesellschaft. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Strukturwandel mitnehmen und ihn verständlich erklären.“

In einer frühen Phase beteiligt die Stadt die Bürgerinnen und Bürger an den Plänen für eines ihrer zentralen Projekte des Strukturwandels. Vom Innovation Campus ist schon länger die Rede, er soll aus mehreren Bestandteilen mitten in der Stadt und an den Industriestandorten PCK und Leipa entstehen. Die Idee ist, in Schwedt einen Ort für Studierende, Startups, Forschung und Bildung zu schaffen. Von diesem Campus sollen Impulse für neue Technologien, Innovationen und Anwendungen in der Industrie entstehen. Das soll nicht irgendwann in der Zukunft, sondern jetzt starten, konkret mit dem Bau des Transformations- und Servicezentrums als Auftakt für den Campus.

Auf der Freifläche neben dem ZOB hatten die Schwedter Kunstbanausen den Umriss des geplanten Neubaus in roter Farbe auf den Asphalt gemalt. Die Architekten Alexander Koblitz und Johannes Vogt stellten den Entwurf vor, mit dem ihr Architekturbüro aus Berlin den Gestaltungswettbewerb der Stadt gewonnen hatte. „Das Besondere ist die Konstruktion, die sich an der Industriearchitektur von Schwedt orientiert“ erklärte Alexander Koblitz.

Die Entwürfe zeigen einen kompakten, viergeschossigen Stahlbau mit offen sichtbarem Tragwerk und einer Kombination von Begrünung und Solaranlage auf dem Dach. „Das Gebäude soll der Innovation nicht nur Raum zur Entfaltung geben, sondern selbst nach außen ein Zeichen der Energiewende sein“, erklärt der Architekt.

Der 30 mal 37 Meter große Neubau soll im Erdgeschoss Räume für Coworking und Veranstaltungen, einen Showroom, ein Café und das neue Kundenzentrum der UVG aufnehmen. In den Etagen darüber sind Büros, Labore, Werkstätten und Seminarräume vorgesehen. Ein Seminarraum auf der begrünten Dachterrasse soll einen Ausblick über die ganze Stadt bieten. Die Baukosten von 18 Millionen Euro sollen größtenteils mit Fördermitteln der EU aus dem Just Transition Fund (JTF) finanziert werden. Gebaut werden soll 2026 bis 2027. Im direkten Umfeld ist ein Campusplatz geplant, auf angrenzenden Flächen im Eigentum der Stadt kann der Campus bei Bedarf um weitere Einrichtungen erweitert werden.

Die Pläne stießen auf großes Interesse der Teilnehmenden. Lars Jähnke aus Schwedt sagte: „Ich finde es sehr schön, das Projekt live vorgestellt zu bekommen. Das kann man sich eigentlich nur wünschen, dass man in der Entwicklung von Projekten so mitgenommen wird. Der Entwurf ist auf jeden Fall interessant.“ Die Schwedterin Ursula Tzmartsky sagte: „Ich wollte mich informieren, wie die Zukunft in Schwedt aussehen wird. Die Pläne finde ich sehr gut. Wenn das so umgesetzt wird, würde ich mich sehr freuen. Dann hat Schwedt wieder ein Stück mehr Zukunft.“

Auf dem Spaziergang informierte Maren Schmidt, Geschäftsführerin der Wohnbauten Schwedt GmbH, über Investitionspläne im Camp in direkter Nachbarschaft zum Neubau. Das Camp entstand 1982 als Unterkunft für Gastarbeiter der PCK Raffinerie. Der ehemalige Irish Pub, für den sich kein neuer Betreiber fand, soll zu einem „Neuen Camp“ mit Büros und modernen Arbeitsplätzen umgebaut werden. „Der Campus-Neubau soll 2027 fertig werden, so lange wollen wir aber nicht warten. Im Neuen Camp kann der Campus schon nächstes Jahr durchstarten,“ freute sich Annekathrin Hoppe.

Am ZOB und am Bahnhof Schwedt Mitte erläuterten die Bürgermeisterin und Lars Boehme, Geschäftsführer der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG), Pläne für eine bessere ÖPNV-Anbindung von Schwedt. Um Schwedt besser erreichbar und für Zuzügler und Pendler attraktiver zu machen, setzt sich die Stadt bei Bund und Land für einen 30-Minuten-Takt zwischen Schwedt und Berlin ein, erklärte Annekathrin Hoppe am Bahnhof. „Mit einem neuen Industriegleis zum Hafen wollen wir nicht nur die Infrastruktur für die Wirtschaft verbessen, sondern auch das Stadtgleis von Güterzügen entlasten und frei machen für mehr Personenzüge“, blickte die Bürgermeisterin in die Zukunft.

Geplant ist, weitere Transformationsspaziergänge anzubieten, um konkrete Projekte des Strukturwandels vorzustellen.

Spaziergang in die Zukunft Schwedt/Oder

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40 Projekte für die Zukunft
Auftakt für den Transformationsprozess in Schwedt

Insgesamt 40 konkrete Fördermaßnahmen für die Zukunft sind das Ergebnis einer Auftaktklausur für den Strukturwandel in Schwedt. Die geplanten Projekte reichen von einem neuen Gleis für Industrie und Hafen, über einen Innovation Campus bis hin zur Wasserstoffproduktion.

Unter Leitung von Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe beriet am 16. und 17. August 2023 im Schloss Criewen ein Team der Wirtschaftsförderung und Stadtplanung mit Beraterinnen und Beratern sowie Partnerunternehmen, wie die Projekte vorangetrieben werden können. Die Vorhaben sollen die PCK Raffinerie und den Industrie- und Energiestandort Schwedt im Strukturwandel sichern und zukunftsfähig machen. An wichtigen Schlüsselprojekten wird zeitgleich schon jetzt gearbeitet, wie zum Beispiel an neuen Ansiedlungsflächen und am Transformations- und Servicezentrum für den Innovation Campus.

„Ich bin sehr froh, dass es losgeht,“ sagte Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe zum Auftakt der Klausur. „In diesem ersten großen Workshop haben wir alle Projekte konkret besprochen, die jetzt ganz schnell auf den Weg gebracht und jene, die langfristig gedacht werden müssen. Mir ist wichtig, dass auch die Bürgerinnen und Bürger verstehen, was sich hinter den abstrakten Begriffen Transformation und Strukturwandel verbirgt, dass wir es für sie verständlich übersetzen.“

Die Klausur war Auftakt für die Arbeit eines neuen Expertenteams. Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung erklärte: „Im Expertenteam werden wir Strategien für die Stadt und den Industriestandort entwickeln und gleichzeitig mit den Partnerunternehmen Projekte in die Umsetzung überführen.“

Für die Steuerung des Strukturwandels erhält die Stadt Fördermittel (GRW- Experimentierklausel) und konnte Agenturen beauftragen, die sie in dem Prozess unterstützen. Dazu zählen die complan Kommunalberatung GmbH, die Regionomica GmbH und Stephan Kathke – Beratung Stadt- und Regionalentwicklung. Die Kooperationspartner haben bereits in vielen Projekten erfolgreich mit der Stadt und Region zusammengearbeitet und sind bestens mit dem Standort Schwedt vertraut.

Unterstützung bei der Kommunikation des gesamten Prozesses wird die Agentur Embassy leisten. Sie hatte zuvor für Schwedt die Imagekampagne „Platz für morgen“ entwickelt. Gemeinsam bilden die Agenturen ein Team, das die Stadt Schwedt/Oder über die Projektlaufzeit von drei Jahren unterstützt. In Kürze wird das Projektteam vor Ort ein vorübergehendes Büro in der Bahnhofstraße 26 eröffnen.

Planung und Durchführung des Strukturwandels sollen in enger Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen, kommunalpolitischen und gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren erfolgen. Bei kommunalen Infrastrukturprojekten erhält die Stadt Schwedt/Oder Unterstützung durch die kommunale Gesellschaft Infra Schwedt Infrastruktur und Service GmbH. „Wir reden seit Monaten über die Transformation und die Investitionsgelder, die nach Schwedt kommen. Alle warten auf ein Startsignal“, sagte Marco Kühn vom Unternehmensverbund Stadtwerke Schwedt: „Wir sind deshalb froh, dass es jetzt losgeht und der Prozess eine Struktur bekommt. Es muss uns gelingen, den Mut und den Optimismus in die Bevölkerung und in die Unternehmerschaft zu transportieren.“

Die Stadt geht gut vorbereitet in den bevorstehenden Strukturwandel. Sie hat für viele Projekte Vorarbeit geleistet und fertige Pläne auf dem Tisch. Damit ist Schwedt jetzt in der glücklichen Lage, schnell auf Fördertöpfe zugreifen zu können.

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Start-Up Labor Schwedt
startet ab Januar 2023 in
5-jähriger Laufzeit

Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), die PCK Raffinerie Schwedt GmbH sowie LEIPA Georg Leinfelder GmbH haben beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein gemeinsames Projekt im Rahmen des BMWK-Programms „Existenzgründungen aus der Wissenschaft – EXIST“ für das Vorhaben „Start-up Labor Schwedt“ beantragt und bewilligt bekommen.

Am 19. Dezember 2022 wurde an der HNEE dazu vom Parlamentarischen Staatssekretär Michael Kellner (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) der Förderbescheid übergeben.

In einer 5-jährigen Laufzeit startet ab 2023 das vom BMWK und vom MWFK ko-finanzierte „Start-up Labor Schwedt“, welches folgende Ziele verfolgt:

  • Labor und Startups: Entwicklung und Umsetzung eines auf den Standort und die regionale Ausgangslage ausgerichteten Startup-Labor-Ansatzes inklusive Werkzeuge, wie Gründungs- und Innovationsmanagement mit Innovationstrichter, Projektinkubator, Mitwirkung an der überregionalen/ internationalen Standortvermarktung und technischer, infrastruktureller sowie personeller Ausstattung.
  • Transformation der regionalen Industrie: Etablierung von Zusammenarbeitsstrukturen zwischen etablierten Industrieunternehmen der Prozessindustrie am Standort und technologieorientierten Start-ups, welche das Potenzial besitzen, CO2-intensive und klimaschädliche Produktionsprozesse hin zu klimafreundlichen und zirkulären Prozessen zu transformieren.
  • Befähigung des Standortes: Schaffung von Bildungsformaten zur Befähigung von Beschäftigten am Standort für die Zusammenarbeit mit Startups und co-kreative Innovationsprozesse
  • Spezialisierung und Akteursverdichtung: Unterstützung bei der Herausbildung eines Transformationspfades und Schaffung eines Innovationsökosystems im Bereich Start-ups
  • Erweiterung des Hochschulangebots: Entwicklung und Umsetzung eines Hochschulvernetzungs- und (auch) Entwicklungsansatzes, vor allem für die antragstellende Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde, die zwar Kompetenzen im Themenfeld der nachhaltigen Entwicklung, der Transformation und des Gründens besitzt, aber heute nur über eine sehr begrenzte industrielle, technologische Ausrichtung in diesen Themenfeldern verfügt. Sie würde in diesem Ansatz ihr Angebot für die Region selbst aber auch für andere Regionen im Umbruch ausbauen können.

Bei Rückfragen stehen Ihnen gern zur Verfügung:

Sascha Lademann
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Projektkoordination
E-Mail: sascha.lademann@hnee.de

Kerstin Lehmann
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Leiterin InnoSupport Forschung | Gründung | Transfer
E-Mail: kerstin.lehmann@hnee.de
Telefon: + 49 3334 657-114

Johanna Köhle
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE)
Leiterin Hochschulkommunikation
E-Mail: johanna.koehle@hnee.de
Telefon: +49 3334 657-248

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