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Spaziergang in die Zukunft
Stadt Schwedt stellt Bürgern erstes Projekt des Strukturwandels vor

Mehr als 60 Bürgerinnen und Bürger sind am 1. September 2023 der Einladung der Stadt zum 1. Schwedter Transformationsspaziergang gefolgt.

Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe, Architekten und Projektbeteiligte stellten erstmals die Pläne eines Transformations- und Servicezentrums für den Innovation Campus öffentlich vor. Das Gebäude soll an zentraler Stelle zwischen Oder-Center, Bahnhof Mitte und Zentralem Omnibusbahnhof (ZOB) entstehen. Auf dem Spaziergang über das Areal konnten die Gäste den Entwurf der Architekten und den Bauplatz kennenlernen und zeitgleich erfahren, was am Bahnhof, am ZOB und am ehemaligen Irisch Pub geplant wird.

Die Schwedter Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe eröffnete die Open-Air-Veranstaltung. „Plötzlich ist ganz viel Tranformation in unser Leben getreten. Die Transformation betrifft die Wirtschaft, die Stadt, die ganze Gesellschaft. Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger bei diesem Strukturwandel mitnehmen und ihn verständlich erklären.“

In einer frühen Phase beteiligt die Stadt die Bürgerinnen und Bürger an den Plänen für eines ihrer zentralen Projekte des Strukturwandels. Vom Innovation Campus ist schon länger die Rede, er soll aus mehreren Bestandteilen mitten in der Stadt und an den Industriestandorten PCK und Leipa entstehen. Die Idee ist, in Schwedt einen Ort für Studierende, Startups, Forschung und Bildung zu schaffen. Von diesem Campus sollen Impulse für neue Technologien, Innovationen und Anwendungen in der Industrie entstehen. Das soll nicht irgendwann in der Zukunft, sondern jetzt starten, konkret mit dem Bau des Transformations- und Servicezentrums als Auftakt für den Campus.

Auf der Freifläche neben dem ZOB hatten die Schwedter Kunstbanausen den Umriss des geplanten Neubaus in roter Farbe auf den Asphalt gemalt. Die Architekten Alexander Koblitz und Johannes Vogt stellten den Entwurf vor, mit dem ihr Architekturbüro aus Berlin den Gestaltungswettbewerb der Stadt gewonnen hatte. „Das Besondere ist die Konstruktion, die sich an der Industriearchitektur von Schwedt orientiert“ erklärte Alexander Koblitz.

Die Entwürfe zeigen einen kompakten, viergeschossigen Stahlbau mit offen sichtbarem Tragwerk und einer Kombination von Begrünung und Solaranlage auf dem Dach. „Das Gebäude soll der Innovation nicht nur Raum zur Entfaltung geben, sondern selbst nach außen ein Zeichen der Energiewende sein“, erklärt der Architekt.

Der 30 mal 37 Meter große Neubau soll im Erdgeschoss Räume für Coworking und Veranstaltungen, einen Showroom, ein Café und das neue Kundenzentrum der UVG aufnehmen. In den Etagen darüber sind Büros, Labore, Werkstätten und Seminarräume vorgesehen. Ein Seminarraum auf der begrünten Dachterrasse soll einen Ausblick über die ganze Stadt bieten. Die Baukosten von 18 Millionen Euro sollen größtenteils mit Fördermitteln der EU aus dem Just Transition Fund (JTF) finanziert werden. Gebaut werden soll 2026 bis 2027. Im direkten Umfeld ist ein Campusplatz geplant, auf angrenzenden Flächen im Eigentum der Stadt kann der Campus bei Bedarf um weitere Einrichtungen erweitert werden.

Die Pläne stießen auf großes Interesse der Teilnehmenden. Lars Jähnke aus Schwedt sagte: „Ich finde es sehr schön, das Projekt live vorgestellt zu bekommen. Das kann man sich eigentlich nur wünschen, dass man in der Entwicklung von Projekten so mitgenommen wird. Der Entwurf ist auf jeden Fall interessant.“ Die Schwedterin Ursula Tzmartsky sagte: „Ich wollte mich informieren, wie die Zukunft in Schwedt aussehen wird. Die Pläne finde ich sehr gut. Wenn das so umgesetzt wird, würde ich mich sehr freuen. Dann hat Schwedt wieder ein Stück mehr Zukunft.“

Auf dem Spaziergang informierte Maren Schmidt, Geschäftsführerin der Wohnbauten Schwedt GmbH, über Investitionspläne im Camp in direkter Nachbarschaft zum Neubau. Das Camp entstand 1982 als Unterkunft für Gastarbeiter der PCK Raffinerie. Der ehemalige Irish Pub, für den sich kein neuer Betreiber fand, soll zu einem „Neuen Camp“ mit Büros und modernen Arbeitsplätzen umgebaut werden. „Der Campus-Neubau soll 2027 fertig werden, so lange wollen wir aber nicht warten. Im Neuen Camp kann der Campus schon nächstes Jahr durchstarten,“ freute sich Annekathrin Hoppe.

Am ZOB und am Bahnhof Schwedt Mitte erläuterten die Bürgermeisterin und Lars Boehme, Geschäftsführer der Uckermärkischen Verkehrsgesellschaft (UVG), Pläne für eine bessere ÖPNV-Anbindung von Schwedt. Um Schwedt besser erreichbar und für Zuzügler und Pendler attraktiver zu machen, setzt sich die Stadt bei Bund und Land für einen 30-Minuten-Takt zwischen Schwedt und Berlin ein, erklärte Annekathrin Hoppe am Bahnhof. „Mit einem neuen Industriegleis zum Hafen wollen wir nicht nur die Infrastruktur für die Wirtschaft verbessen, sondern auch das Stadtgleis von Güterzügen entlasten und frei machen für mehr Personenzüge“, blickte die Bürgermeisterin in die Zukunft.

Geplant ist, weitere Transformationsspaziergänge anzubieten, um konkrete Projekte des Strukturwandels vorzustellen.

Spaziergang in die Zukunft Schwedt/Oder

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40 Projekte für die Zukunft
Auftakt für den Transformationsprozess in Schwedt

Insgesamt 40 konkrete Fördermaßnahmen für die Zukunft sind das Ergebnis einer Auftaktklausur für den Strukturwandel in Schwedt. Die geplanten Projekte reichen von einem neuen Gleis für Industrie und Hafen, über einen Innovation Campus bis hin zur Wasserstoffproduktion.

Unter Leitung von Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe beriet am 16. und 17. August 2023 im Schloss Criewen ein Team der Wirtschaftsförderung und Stadtplanung mit Beraterinnen und Beratern sowie Partnerunternehmen, wie die Projekte vorangetrieben werden können. Die Vorhaben sollen die PCK Raffinerie und den Industrie- und Energiestandort Schwedt im Strukturwandel sichern und zukunftsfähig machen. An wichtigen Schlüsselprojekten wird zeitgleich schon jetzt gearbeitet, wie zum Beispiel an neuen Ansiedlungsflächen und am Transformations- und Servicezentrum für den Innovation Campus.

„Ich bin sehr froh, dass es losgeht,“ sagte Bürgermeisterin Annekathrin Hoppe zum Auftakt der Klausur. „In diesem ersten großen Workshop haben wir alle Projekte konkret besprochen, die jetzt ganz schnell auf den Weg gebracht und jene, die langfristig gedacht werden müssen. Mir ist wichtig, dass auch die Bürgerinnen und Bürger verstehen, was sich hinter den abstrakten Begriffen Transformation und Strukturwandel verbirgt, dass wir es für sie verständlich übersetzen.“

Die Klausur war Auftakt für die Arbeit eines neuen Expertenteams. Philip Pozdorecz, Leiter der Stabsstelle Wirtschaftsförderung der Stadtverwaltung erklärte: „Im Expertenteam werden wir Strategien für die Stadt und den Industriestandort entwickeln und gleichzeitig mit den Partnerunternehmen Projekte in die Umsetzung überführen.“

Für die Steuerung des Strukturwandels erhält die Stadt Fördermittel (GRW- Experimentierklausel) und konnte Agenturen beauftragen, die sie in dem Prozess unterstützen. Dazu zählen die complan Kommunalberatung GmbH, die Regionomica GmbH und Stephan Kathke – Beratung Stadt- und Regionalentwicklung. Die Kooperationspartner haben bereits in vielen Projekten erfolgreich mit der Stadt und Region zusammengearbeitet und sind bestens mit dem Standort Schwedt vertraut.

Unterstützung bei der Kommunikation des gesamten Prozesses wird die Agentur Embassy leisten. Sie hatte zuvor für Schwedt die Imagekampagne „Platz für morgen“ entwickelt. Gemeinsam bilden die Agenturen ein Team, das die Stadt Schwedt/Oder über die Projektlaufzeit von drei Jahren unterstützt. In Kürze wird das Projektteam vor Ort ein vorübergehendes Büro in der Bahnhofstraße 26 eröffnen.

Planung und Durchführung des Strukturwandels sollen in enger Zusammenarbeit mit wirtschaftlichen, kommunalpolitischen und gesellschaftlichen Akteurinnen und Akteuren erfolgen. Bei kommunalen Infrastrukturprojekten erhält die Stadt Schwedt/Oder Unterstützung durch die kommunale Gesellschaft Infra Schwedt Infrastruktur und Service GmbH. „Wir reden seit Monaten über die Transformation und die Investitionsgelder, die nach Schwedt kommen. Alle warten auf ein Startsignal“, sagte Marco Kühn vom Unternehmensverbund Stadtwerke Schwedt: „Wir sind deshalb froh, dass es jetzt losgeht und der Prozess eine Struktur bekommt. Es muss uns gelingen, den Mut und den Optimismus in die Bevölkerung und in die Unternehmerschaft zu transportieren.“

Die Stadt geht gut vorbereitet in den bevorstehenden Strukturwandel. Sie hat für viele Projekte Vorarbeit geleistet und fertige Pläne auf dem Tisch. Damit ist Schwedt jetzt in der glücklichen Lage, schnell auf Fördertöpfe zugreifen zu können.

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